80% der Deutschen empfinden Spaltung der Gesellschaft

17. Feb. 2025

Die gefühlte Spaltung verläuft nach Ansicht der meisten Befragten zwischen einer kleinen Minderheit und einer großen Mehrheit, so eine Studie von midi, der Zukunftswerkstatt von Diakonie und evangelischer Kirche.

80 Prozent der Menschen in Deutschland nehmen eine Spaltung der Gesellschaft wahr. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Verständigungsorte in polarisierenden Zeiten“ von midi, der Zukunftswerkstatt von Diakonie und evangelischer Kirche. Die gefühlte Spaltung verläuft nach Ansicht der meisten Befragten zwischen einer kleinen Minderheit und einer großen Mehrheit. Dies meldet die Evangelische Kirche in Deutschland in einer Medienmitteilung.

Nur knapp die Hälfte der Befragten sei mit der Demokratie in Deutschland zufrieden, heisst es weiter. Zwei Drittel der Befragten seien über gesellschaftliche Entwicklungen oder Ereignisse verärgert, viele sogar wütend. Besonders gering sei das Vertrauen in politische Institutionen wie Parteien und die Bundesregierung.

Jeder dritte Befragte habe bereits erlebt, dass Diskussionen über polarisierende Themen unsachlich oder respektlos verlaufen, ein Drittel der Befragten habe schon einmal den Kontakt zu Menschen wegen kontroverser Themen eingeschränkt oder abgebrochen. Dies führe dazu, dass der Austausch über polarisierende Themen bewusst vermieden werde, so die Mitteilung.

Die Ergebnisse der Studie könne man durchaus als alarmierend bezeichnen, wird Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland zitiert. Die meisten Menschen spürten eine Spaltung. Viele zögen sich in ihre Blasen zurück.

Es seien nicht nur äußere Faktoren wie der Krieg in der Ukraine, die vielen Menschen Angst machten, so Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland, laut Meldung. Auch rapide gesellschaftliche Veränderungen und eine zunehmende Einkommensungleichheit sorgten für Verunsicherung. Hier gelte es, diese Realitäten in den Blick zu nehmen und sie auszusprechen.