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82% Mütter mit kleinen Kindern arbeiten Teilzeit, aber nur 13% der Väter

Jan. 17, 2019 | Archiv, Bildung und Beruf

8,4% mehr Teilzeit als vor 20 Jahren – insgesamt arbeiten so 36,7% der Erwerbstätigen. In Europa liegt die Schweiz beim Teilzeitanteil an zweiter Stelle hinter den Niederlanden. Besonders verbreitet ist die Teilzeitarbeit bei Müttern mit kleinen Kindern.

Frauen sind mit fast 60% dreimal häufiger teilzeiterwerbstätig als Männer mit 18%. Gleichzeitig ist der Teilzeitanteil bei den Männern in den letzten 20 Jahren mit 9% stärker angestiegen als bei Frauen mit 5,4%. Dies sind aktuelle Zahlen der Publikation “Teilzeiterwerbstätigkeit in der Schweiz” des Bundesamtes für Statistik BFS.

Über 80% der Mütter mit kleinen Kindern arbeiten Teilzeit. Bei den Vätern in gleicher Situation sind es hingegen nur 13,4%. Im Vergleich dazu sind 41,4% der kinderlosen Frauen mit Partner teilzeiterwerbstätig, bei den Männern in derselben Situation sind es 11,6%. Bei den Frauen gelten Kinderbetreuungspflichten als häufigster Grund für ein Teilzeitpensum (26,5% Frauen; 6,1% Männer). An zweiter Stelle folgen sonstige familiäre Verpflichtungen (21,8%; Männer: 6,3%). Männer geben am häufigsten Ausbildung und Studium (17,5%; Frauen: 8,0%) sowie mangelndes Interesse an einer Vollzeitstelle (17,4%; Frauen: 16,5%) als Grund für den reduzierten Beschäftigungsgrad an.

Laut Mitteilung des BFS sind Teilzeitformen im Dienstleistungssektor mit mehr als 50% am stärksten verbreitet. In Führungspositionen arbeiten lediglich 22,8% der Erwerbstätigen nicht voll. Bei Arbeitnehmenden ohne Führungsfunktion sind es 45,3%.

Im europäischen Vergleich weise die Schweiz einen sehr hohen Anteil an Teilzeiterwerbstätigen aus, so das BFS. Lediglich in den Niederlanden ist der Anteil mit 50,7% höher. Gesamteuropäisch ist jede fünfte Person teilzeiterwerbstätig. In den Nachbarländern Österreich (28,7%) und Deutschland (28,2%) wird deutlich häufiger Teilzeit gearbeitet als in Frankreich (18,8%) und Italien (18,7%). Die tiefsten Werte sind in Bulgarien (2,4%), Ungarn (4,8%) und Kroatien (5,6%) zu verzeichnen. Frauen weisen ausnahmslos einen höheren Teilzeitanteil auf als Männer.