84 Millionen Menschen auf der Flucht
Der Trend der zunehmenden Vertreibung hat sich auch im Jahr 2021 fortgesetzt, so das UNHCR in einer Medienmitteilung. Demnach stieg die Zahl der weltweit vertriebenen Menschen innerhalb der ersten sechs Monate von 82,4 auf mehr als 84 Millionen Menschen. Ursachen der Flucht waren dem Mid-Year-Trends genannten Bericht zufolge Gewalt, Unsicherheit und die Auswirkungen des Klimawandels.
Die Zahl stieg vor allem, weil mehr Menschen innerhalb ihres Heimatlandes vertrieben wurden, vor allem in Afrika, so die Mitteilung. In dem Bericht wird auch festgestellt, dass die COVID-19-Grenzbeschränkungen den Zugang zu Asyl an vielen Orten weiterhin einschränken.
Fast 51 Millionen Menschen sind derzeit Binnenvertriebene, da in der ersten Hälfte des Jahres 2021 weltweit Konflikte und Gewalt wieder aufflammten. Gerade in Afrika waren mehr Menschen im eigenen Land auf der Flucht, etwa in der Demokratischen Republik Kongo (1,3 Millionen) und in Äthiopien (1,2 Millionen). Auch in Myanmar und Afghanistan wurden zwischen Januar und Juni 2021 viele Menschen durch Gewalt vertrieben.
Die Zahl der Flüchtlinge ist laut Mitteilung in der ersten Hälfte des Jahres 2021 ebenso weiter angestiegen und hat fast 21 Millionen erreicht. Die meisten neuen Flüchtlinge kamen aus fünf Ländern: Zentralafrikanische Republik (71.800), Südsudan (61.700), Syrien (38.800), Afghanistan (25.200) und Nigeria (20.300).
Die tödliche Mischung aus Konflikten, COVID-19, Armut, Ernährungsunsicherheit und der Klimakatastrophe habe die humanitäre Notlage der Vertriebenen, von denen die meisten in Entwicklungsländern Schutz gefunden hätten, noch verschlimmert.
Es fehle weiter an Lösungen für gewaltsam vertriebene Bevölkerungsgruppen. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 hätten weniger als eine Million Binnenvertriebene und nur 126 700 Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können.
Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Bemühungen um den Frieden verdoppeln und gleichzeitig sicherstellen, dass den vertriebenen Gemeinschaften und ihren Gastgebern Ressourcen zur Verfügung stünden. Es seien die Gemeinschaften und Länder mit den geringsten Möglichkeiten, die weiterhin die grösste Last beim Schutz und bei der Versorgung der Vertriebenen trügen. Sie müssten vom Rest der internationalen Gemeinschaft besser unterstützt werden.