“Alleinstehende ältere Menschen leben häufig isoliert”

7. Feb. 2025

Viele ältere Menschen in der Schweiz wohnen günstig, zentral und geräumig. Doch oft sind ihre Wohnungen weder altersgerecht noch barrierefrei. Zudem leben besonders Alleinstehende häufig isoliert, so eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen.

Die Studie zeige, dass die Wohnmobilität der älteren Menschen gering sei, so das Bundesamt für Wohnungswesen in einer Medienmitteilung. Trotz sich ändernder Wohnbedürfnisse zögen nur wenige um. Im Jahr 2022 änderten demnach nur 5.1 Prozent der über 75-Jährigen ihre Wohnverhältnisse.

Die Mehrheit der älteren Personen lebe in zentral gelegenen Wohnungen mit guter Anbindung und habe ausreichend Wohnraum, so die Mitteilung. Rund 73 Prozent der über 75-Jährigen wohnen demnach in Mehrfamilienhäusern, und viele profitierten von kostengünstigen, langfristigen Mietverträgen. Viele Seniorinnen und Senioren seien emotional an ihre Wohnung gebunden. Zudem sähen sie sich bei einem potenziellen Umzug mit hohen Marktmieten und Umzugskosten konfrontiert. Viele der trotzdem erfolgten Umzüge vollziehen sich laut Mitteilung innerhalb derselben Region; rund die Hälfte der Umzüge in dieser Altersgruppe führte in Pflegeeinrichtungen.

In den langjährig bewohnten Wohnungen bstünden jedoch erhebliche Herausforderungen, so das Bundesamt. Gemäss Studie leben demnach über 60 Prozent der Menschen ab 66 Jahren in Wohnungen, die zu einer Zeit gebaut wurden, als bauliche Standards nicht barrierefrei waren. Diese Mängel erschweren das selbstständige Wohnen und erhöhen das Risiko von Stürzen und anderen gesundheitlichen Problemen, heisst es. Renovierungen und Anpassungen könnten notwendig sein, seien aber für viele Seniorinnen und Senioren schwierig umzusetzen.

77 Prozent der älteren Menschen leben gemäss Mitteilung allein oder ausschliesslich mit gleichaltrigen Personen, was das Risiko erhöhe, dass im Alltag Unterstützung fehle. Besonders ältere Frauen seien betroffen, und Einsamkeit könne die körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigen. Hier bestehe ein klarer Bedarf an unterstützenden Netzwerken und Dienstleistungen, um so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden, sollten sie gemäss Studie besser in die regulären Wohnungsmärkte integriert werden. Ziel sei es, sicheren und lebenswerten Wohnraum zu schaffen, der die Lebensqualität älterer Menschen fördert. Erreicht werde dies, indem man altersgerecht renoviert, barrierefrei baut und Wohnungen erstellt, die eine enge Verbindung zu Pflegeeinrichtungen haben, so die Mitteilung weiter. Darüber hinaus gelte es zu gewährleisten, dass Menschen in ihrem aktuellen Wohnumfeld unterstützt würden, damit sie möglichst lange selbstbestimmt leben könnten.

Die Studie basiert laut Mitteilung auf umfangreichen Daten zu Wohngebäuden, Haushalten, Einkommen und Mietverhältnissen. Diese wurden kombiniert und mit statistischen Methoden ausgewertet. So hätten präzise Einblicke in die Wohnsituation, das Umzugsverhalten und die Herausforderungen für ältere Menschen gewonnen werden können.