Laut dem aktuellen Bericht von Amnesty International erreichte die Zahl der weltweit dokumentierten Hinrichtungen im Jahr 2024 mit mindestens 1’518 Exekutionen den höchsten Stand seit 2015. Dies bedeutet einen Anstieg um 32 Prozent gegenüber den 1’153 im Jahr 2023 registrierten Fällen. Besonders besorgniserregend sei, dass über 90 Prozent dieser Hinrichtungen in nur drei Ländern stattgefunden hätte, so Amnesty: Iran, Saudi-Arabien und Irak.
Im Iran wurden demnach mindestens 972 Personen hingerichtet, was 64 Prozent aller weltweit erfassten Exekutionen entspricht. Dieser Anstieg wird unter anderem auf die Unterdrückung der “Frau, Leben, Freiheit”-Bewegung zurückgeführt. In Saudi-Arabien verdoppelte sich die Zahl der Hinrichtungen auf mindestens 345, während im Irak mindestens 63 Exekutionen verzeichnet wurden – eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr.
Amnesty International äussert grosse Besorgnis über die steigende Anwendung der Todesstrafe, insbesondere für Delikte wie Drogendelikte, die nach internationalem Recht nicht mit dem Tod bestraft werden sollten. Die Organisation fordert die internationale Gemeinschaft auf, verstärkt gegen die Todesstrafe vorzugehen und betont die Notwendigkeit, Menschenrechte in den Vordergrund zu stellen.
Trotz dieser alarmierenden Zahlen gebe es auch positive Entwicklungen: Die Anzahl der Länder, die Hinrichtungen durchführten, sei auf 15 gesunken, was den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen darstelle, so die Organisation. Dies deute darauf hin, dass die weltweite Bewegung zur Abschaffung der Todesstrafe weiterhin Fortschritte mache.