Eine von Oxfam und ActionAid durchgeführte Analyse der Forbes-Unternehmensranliste zeige, dass 722 Konzerne im Jahr 2021 1,09 Billionen US-Dollar und im Jahr 2022 1,1 Billionen US-Dollar an Übergewinnen gemacht haben, so Oxfam in einer Medienmitteilung.
Das entspreche einem Anstieg der Gesamtgewinne um 89 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Gewinnen der Jahre 2017-2020. Für diese Analyse seien Übergewinne als solche definiert worden, die die durchschnittlichen Gewinne im Zeitraum 2017-2020 um mehr als zehn Prozent überstiegen, so die Mitteilung.
So hätten 45 Energiekonzerne in den letzten beiden Jahren gemeinsam durchschnittlich rund 237 Millarden US-Dollar an Übergewinnen erzielt. 18 Lebensmittel- und Getränkekonzerne hätten zusammen in den Jahren 2021 und 2022 durchschnittlich rund 14 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Übergewinnen kassiert. Gleichzeitig seien die weltweiten Lebensmittelpreise 2022 um mehr als 14 Prozent gestiegen. 42 große Einzelhändler und Supermärkte hätten zusammen im Durchschnitt 28 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Übergewinnen gemacht.
Während die Gewinne vieler Konzerne in die Höhe geschossen seien, hätten eine Milliarde Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 50 Ländern im Jahr 2022 Reallohnkürzungen in Höhe von insgesamt mindestens 746 Milliarden US-Dollar hinnehmen müssen. Die Lebenshaltungskostenkrise habe dazu geführt, dass im Jahr 2022 mehr als eine Viertelmilliarde Menschen in 58 Ländern von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen wären.
Die Organisation fordert eine Übergewinnsteuer, mit der zum Beispiel die auf der Cop27 beschlossenen Fonds für Schäden und Verluste aufgestockt werden könnten. Schätzungen zufolge könnten auf Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen bis 2030 jährliche Kosten von bis zu 580 Milliarden US-Dollar zukommen, so die Mitteilung.