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Anteil übergewichtiger Schulkinder weiterhin hoch
17,2 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in der Schweiz sind übergewichtig. Das zeigt eine Studie von Gesundheitsförderung Schweiz, welche den BMI von 29’000 Schulkindern aus neun Kantonen und vier Städten ausgewertet hat. Insgesamt ist der Anteil übergewichtiger Kinder seit 10 Jahren leicht rückläufig.
Ende der 1990er Jahre schlug die Weltgesundheitsorganisation WHO Alarm und bezeichnete die internationale Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen als eine Epidemie von Übergewicht und Adipositas, so Gesundheitsförderung Schweiz in einer Medienmitteilung. In der Schweiz hätte die weitere Ausdehnung dieser Epidemie eingedämmt werden können. Neun Kantone (Aargau, Basel-Stadt, Genf, Graubünden, Jura, Luzern, Obwalden, St. Gallen, Uri) und vier Städte (Bern, Freiburg, Winterthur, Zürich) haben für die vergleichende statistische Analyse Daten von über 29’000 Schulkindern (rund 11% aller in der Schweiz lebenden Kinder der entsprechenden Altersgruppen) aus den Schuljahren 2017/18 bis 2019/20 zugänglich gemacht.
Die Ergebnisse zeigen, dass 4 Prozent aller untersuchten Kinder und Jugendlichen adipös und 13,2 Prozent übergewichtig waren. Der Gesamtanteil aller übergewichtigen Schülerinnen und Schülern beträgt demnach damit 17,2 Prozent. Diese Zahl liegt im Vergleich zur ersten Messung von 2010 (18,5%) um 1,3 Prozentpunkte tiefer. Allerdings zeigt sie im Vergleich zum Jahre 2017 (16,4%) wieder einen leichten Anstieg um 0,8 Prozentpunkte.
Auf Primarschulstufe hat sich die Situation in den letzten Jahren verbessert, so die Mitteilung. Auf der Sekundarstufe I hingegen verharrt der Anteil der Übergewichtigen weiterhin auf hohem Niveau. Konkret sind auf der Grundstufe (Kindergarten, erste Klasse, 1-3 Harmos) 12,4 Prozent der Kinder übergewichtig oder adipös, auf der Mittelstufe (3.-5. Klasse, 5-7 Harmos) sind es 17,4 Prozent und auf der Oberstufe (8./9. Klasse, 10/11 Harmos) 21,4 Prozent.
Während die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen über alle Stufen hinweg kaum bedeutend sind, zeigen sich solche nach Staatsangehörigkeit und sozialer Herkunft: Knapp jedes vierte ausländische Kind (24,3%) ist übergewichtig oder adipös, während es bei Schweizer Kindern jedes siebte ist (14,1%). Eine noch grössere Rolle spielt die soziale Herkunft, ist doch fast jedes dritte Kind von Eltern ohne nachobligatorische Ausbildung übergewichtig oder adipös (29,9%). Die Anteile übergewichtiger Kinder von Eltern mit einem Abschluss der Sekundarstufe II (19,3%) oder der Tertiärstufe (9,2%) sind deutlich geringer.
Auch zwischen den ländlichen und urbanen Wohnregionen gibt es laut Untersuchung Unterschiede: Gesamthaft falle auf, dass in städtischen Gebieten (18,6%) ein etwas höherer Anteil der Schülerinnen und Schülern übergewichtig oder adipös ist als auf dem Land (16,4%). Interessanterweise zeige sich der Stadt-Land-Unterschied erst auf der Mittel- und der Oberstufe, nicht aber auf der Basisstufe. Die Differenz zwischen Städten und Kantonen hat sich über die letzten 10 Jahre jedoch verringert.