„Arbeitskräftemangel bedroht Wohlstand“

13. Apr 2023

Diakonie Österreich fordert gesetzliche Nachbesserungen für Menschen mit Behinderungen und Flüchtlinge.

Trotz fehlender Arbeitskräfte schlummere in Österreich ein großes Arbeitskräftepotenzial, das erst gehoben werden müsse, so die Diakonie Österreich in einer Medienmitteilung. Sie hatte unter dem Titel „Menschen wollen arbeiten, machen wir es ihnen nicht so schwer“ zum Pressegespräch eingeladen.

2022 sei die Zahl der offenen Arbeitsstellen so hoch gewesen wie nie zuvor, so die Meldung. So seien im Vorjahr durchschnittlich 206.500 Arbeitsplätze in Österreich unbesetzt gewesen. Die Folgen des Arbeitskräftemangels seien schwerwiegend. Ohne Menschen, die Lebensmittel produzieren, Kinder unterrichten oder Elektrochips herstellen, schrumpfe die Wirtschaft. Der Arbeitskräftemangel werde zu einer Bedrohung des Wohlstands.

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser hob laut Meldung die wichtigsten Forderungen der Diakonie hervor. So solle ein Gesetz für Ukrainerinnen und Ukrainer  und eine Integrationsoffensive einen sicheren Aufenthaltsstatus sowie eine Existenzsicherung als die nötigen Integrationsvoraussetzungen sicherstellen. Derzeit befänden sich Ukraine-Vertriebene allerdings noch immer in der Grundversorgung mit unter 500 Euro im Monat für eine erwachsene Person.

Zum anderen solle ein inklusiver Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit schaffen, durch eine Beschäftigung mit Sozialversicherung eigenes Geld zu verdienen und die Arbeit frei wählen zu können, so die Diakonie.

Die Umsetzung der Forderungen wäre Moser zufolge eine große Chance. Doch stattdessen werde von Einwanderung in den Sozialstaat und Bedrohung unseres Wohlstands gesprochen. Das sei ein Vorurteil und eine ideologische Verblendung.