Arbeitszeiterhebung: weniger Stunden, mehr krank

23. Mai 2023

Die wöchentliche Arbeitszeit ist um eine Stunde in den letzten fünf Jahren gesunken. Gleichzeitig stiegen die gesundheitlichen Abwesenheiten an, so das Bundesamt für Statistik.

Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik des Bundesamtes für Statistik BFS erhöhte sich die Gesamtzahl der Arbeitsstunden sämtlicher Erwerbstätiger in der Schweiz 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent und erreichte damit wieder das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie, so das Bundesamt in einer Medienmitteilung. Der Anstieg des Arbeitsvolumens zwischen 2021 und 2022 sei dabei auf eine Zunahme der Arbeitsstellen um 1,5 Prozent zurückzuführen.

Von 2017 bis 2022 verringerte sich die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden laut Statistik um 59 Minuten auf 39 Stunden und 59 Minuten. Gründe für diesen Rückgang seien die Abnahme der vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeit um 10 Minuten auf 41 Stunden und 43 Minuten, der wöchentlichen Dauer der Überstunden sowie die Zunahme der wöchentlichen Dauer der Absenzen.

Bei der Anzahl Ferienwochen wurde in der gleichen Zeitspanne ein Anstieg von 5,1 auf 5,2 Wochen pro Jahr beobachtet, so das BFS. Die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren verfügen mit 5,0 Wochen über weniger Ferien als die 15- bis -19-Jährigen und die 50- bis 64-Jährigen mit 5,4 bzw. 5,6 Wochen.

Zwischen 2021 und 2022 wurde bei der durchschnittlichen jährlichen Dauer der gesundheitsbedingten Absenzen durch Krankheit oder Unfall ein Anstieg von 53 auf 64 Stunden pro Arbeitsstelle registriert, so das BFS. Die jährliche Dauer der Absenzen der Arbeitnehmenden infolge Kurzarbeit sei dagegen von 33 auf 2 Stunden markant zurückgegangen. Die Absenzen wegen Militär- oder Zivildienst, Mutterschaftsurlaub oder aus persönlichen bzw. familiären Gründen verringerten sich laut Statistik geringfügig. Auch die Abwesenheiten aus anderen Gründen, z. B. Quarantäne oder Tätigkeitseinschränkungen der Selbstständigerwerbenden während der Covid-19-Pandemie, gingen von 24 auf 17 Stunden pro Arbeitsstelle zurück.

Die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche wurde laut Statistik bei den Vollzeitarbeitnehmenden des Primärsektors registriert (44 Stunden und 58 Minuten). Dahinter folgen die Branchen Kredit- und Versicherungsgewerbe (41:23), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (40:47) und Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige Dienstleistungen (40:14). Am tiefsten war die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit in den Wirtschaftszweigen Immobilien, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (39:19) sowie Gastgewerbe, Beherbergung (39:23).