In einem offenen Aufruf „Für Solidarität und Zusammenhalt jetzt!“ fordern prominente Vertreter und Vertreterinnen von Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Kirche, Wissenschaft und Kultur in Deutschland mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt in Krisenzeiten, so die Diakonie Deutschland in einer Medienmitteilung.
Der Angriffskrieg auf die Ukraine, die Corona-Pandemie und weltweit gestörte Lieferketten hätten Preissteigerungen vor allem für Energie und Nahrungsmittel ausgelöst, die von Menschen mit geringen bis durchschnittlichen Einkommen kaum noch zu stemmen seien, so die Mitteilung. Für viele bedeute die hohe Inflation eine existenzielle Bedrohung.
Die Unterzeichnenden fordern deshalb eine zielgenaue und wirkungsvolle Entlastung einkommensarmer Haushalte. Dabei sei insbesondere die Solidarität der Menschen gefragt, die über große Einkommen und Vermögen verfügten, betonen die Erstunterzeichnenden des Appells. Starke Schultern könnten und müssten mehr tragen, das sei ein zentraler Grundsatz unserer sozialen Marktwirtschaft, heißt es in dem Aufruf.
Menschen mit geringen Einkommen könnten nicht mehr warten und müssten jetzt wirkungsvoll von der Preisexplosion entlastet werden, wird der Präsident der Diakonie Deutschland Ulrich Lilie zitiert. Wer bereits heute fast zwei Drittel des Einkommens für Miete, Energie und Lebensmittel ausgeben müsse und über keine nennenswerten Rücklagen verfüge, könne der Inflation nicht entkommen.
Die Politik müsse diejenigen als erste in den Blick nehmen, die am härtesten von den Preissteigerungen getroffen würden, und sie zielgenau unterstützen, so die Mitteilung.