Autonome Läden treffen auf wenig Begeisterung

2. Sep 2024

Dem Konzept eines personalfreien, autonomen und theoretisch immer geöffneten Ladens fehlt es an breiter Zustimmung der Bevölkerung, so das Gottlieb Duttweiler Institut in einem Bericht.

In autonomen Läden können Kundinnen und Kunden rund um die Uhr einkaufen, ohne auf Personal angewiesen zu sein, so das Institut auf seiner Webseite. Kritiker warnten vor einer Bedrohung des traditionellen Einzelhandels, dem Verlust von Arbeitsplätzen und einer Erosion sozialer Normen wie der Sonntagsruhe.

In einer Umfrage hat das Gottlieb Duttweiler Institut laut Bericht nun eine eher verhaltene Akzeptanz dieses Konzepts in der Bevölkerung festgestellt. Lediglich ein Drittel der Befragten begrüsse die Möglichkeit, rund um die Uhr autonom einzukaufen. Weiter befürworteten 70 Prozent der Befragten zumindest teilweise, dass autonome Läden denselben Öffnungszeiten unterliegen wie herkömmliche Geschäfte.

Die höchste Bereitschaft zum autonomen Einkauf zeige die Generation der 16- bis 24-Jährigen mit 49 Prozent. Diese sinkt laut Bericht auf 22 Prozent bei den über 65-Jährigen. Männer zeigen mit 40 Prozent eine höhere Akzeptanz als Frauen mit 32 Prozent. In Deutschland liegt die Akzeptanz bei 40 Prozenz, in der Schweiz bei 33 Prozent.

Die insgesamt geringe Akzeptanz des neuen Einkaufskonzepts habe überrascht, so das Gottlieb Duttweiler Institut. Besonders die jüngere Generation empfinde häufig Zeitstress, was die Präferenz für schnelles und zeitunabhängiges Einkaufen beeinflusse – vor allem bei den 25- bis 39-Jährigen, die stark durch Karriere- und Familienverpflichtungen beansprucht seien.