Basler “Housing first”-Modell für Obdachlose geht in Regelbetrieb

3. Dez. 2024

Eine eigene Wohnung mit unbefristetem Mietvertrag als Grundlage für die nachhaltige Überwindung von Not- und Krisensituationen bietet das Projekt "Housing First" von Heilsarmee und Sozialhilfe Basel-Stadt. Das Projekt wird nach vier Jahren in den Regelbetrieb überführt.

Die schreibenen die Heilsarmee und der Kanton Basel-Stadt in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Mit Housing First werden demnach obdach- oder wohnungslose Personen ab 18 Jahren angesprochen, die mindestens seit zwei Jahren in Basel-Stadt wohnen. Sie littten häufig an komplexen psychischen Problemen oder an einer Suchterkrankung und seien durch bestehende Angebote nicht erreicht worden oder hätten diese erfolglos durchlaufen.

Seit Projektbeginn konnten gemäss Mitteilung 31 Wohnungen an obdachlose Personen vermittelt werden. Die Abbruchrate des Programms liege im Rahmen vergleichbarer internationaler Studien und bestätige die Wirksamkeit des Ansatzes: Betroffene fänden nicht nur ein Zuhause, sondern auch die Stabilität, die es ihnen ermögliche, langfristig ein eigenständiges Leben zu führen.

So habe Housing First bewiesen, dass der direkte Zugang zu Wohnraum die entscheidende Voraussetzung sei, um langjährige Obdachlosigkeit zu durchbrechen, schreiben Heilsarmee und Kanton. Das Projekt zeige, dass eine nachhaltige soziale Integration möglich sei.

Per Anfang Dezember wird Housing First in den Regelbetrieb überführt und zudem per 2025 ausgebaut, so dass künftig noch mehr Personen mit diesem Angebot unterstützt werden können.

Housing First verfolge einen neuen Ansatz in der Betreuung von obdachlosen Menschen, so die Mitteilung weiter. Anstelle der Erfüllung einer Reihe an Bedingungen erhielten Betroffene unmittelbar Zugang zu einer eigenen Wohnung. Danach arbeiteten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gemeinsam mit ihnen an den individuellen Unterstützungsbedürfnissen, etwa in den Bereichen Gesundheit, Arbeit oder soziale Integration. Ziel sei es, Menschen aus langjähriger Obdachlosigkeit Zugang zu den oft schwer zugänglichen Strukturen zu ermöglichen und ihre gesellschaftliche Wiedereingliederung zu fördern.

Die Heilsarmee und der Kanton Basel-Stadt leisten mit Housing First einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit, so die Mitteilung. Das Modell könne als Vorbild für die gesamte Schweiz dienen, indem es neue Standards in der Betreuung und Integration setze. Der Übergang in den Regelbetrieb unterstreiche die Relevanz des Ansatzes und das Potenzial, den gesellschaftlichen Umgang mit Obdachlosigkeit grundlegend zu verändern.