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Bevölkerungsbewegung: Mehr Todesfälle und Scheidungen

Feb 25, 2020 | Archiv, Kommunikation

Im Jahr 2019 hat die Zahl der Todesfälle und der Scheidungen leicht zugenommen. Bei den Eheschliessungen, eingetragenen Partnerschaften und Geburten, einschliesslich der nichtehelichen Geburten, sind gegenüber 2018 vorläufig Abnahmen zu verzeichnen. Soweit eine aktuelle Statistik des Bundesamtes für Statistik BFS.

Die provisorischen Jahresergebnisse 2019 zeigten zwei Trends, so das BFS in einer Medienmitteilung. Erstens habe die Anzahl Todesfälle gegenüber 2018 um 0,3% zugenommen, was hauptsächlich auf die demografische Alterung zurückzuführen sei. Zweitens seien die Scheidungen im Vorjahresvergleich um 0,4% angestiegen.

2019 sind in der Schweiz demnach 67 300 Menschen gestorben, dies sind 200 mehr als im Vorjahr. Eine Zunahme ist bei den Schweizerinnen und Schweizern um 1,2 Prozent, bei den Männern um 0,2 Prozent wie auch bei den Frauen um 0,5 Prozent festzustellen. Am stärksten betroffen sind ältere Menschen. Bei den Personen ab 65 Jahren hat die Anzahl Todesfälle zwischen 2018 und 2019 um 1,4 Prozent zugenommen. Dieser Aufwärtstrend ist laut BFS in der Hälfte der Kantone zu beobachten, namentlich in Basel-Landschaft, Zürich, Freiburg, Bern, Tessin, St. Gallen, Aargau, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Wallis, Obwalden, Nidwalden und Glarus.

2019 wurden 16 600 Scheidungen ausgesprochen; dies entspricht einer Zunahme um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Am stärksten angestiegen sind die Scheidungen bei ausländischen Paaren mit 10,4 Prozent. Bei den Schweizer wie auch bei den gemischtnationalen Paaren ist bei der Zahl der Scheidungen vorläufig ein Rückgang zu verzeichnen. In 15 Kantonen fiel der Anstieg stärker aus als im Schweizer Durchschnitt von 0,4 Prozent, namentlich in Zürich, Appenzell Ausserrhoden, Zug, Freiburg, Tessin, St. Gallen, Waadt, Thurgau, Basel-Stadt, Aargau, Nidwalden, Schwyz, Uri, Schaffhausen und Obwalden. Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung blieb stabil bei 15 Jahren. Bei Fortsetzung der 2019 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen eines Tages mit einer Scheidung enden.

Die provisorischen Daten zeigen bei den Eheschliessungen einen Rückgang um 6,2 Prozent im Vergleich zu 2018. Seit Mitte der 1990er-Jahre verharrt die Zahl der Eheschliessungen laut BFS bei rund 40 000 pro Jahr, während die Bevölkerung weiter wächst. Die Heiratshäufigkeit, das heisst die Bereitschaft zu heiraten, nimmt somit weiter ab. Die Anzahl Eheschliessungen ist in fast allen Kantonen rückläufig, ausgenommen in Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Uri und Schaffhausen, wo sie zugenommen hat, sowie in Obwalden und Basel-Landschaft, wo sie stabil geblieben ist. Knapp 650 gleichgeschlechtliche Paare entschieden sich für eine eingetragene Partnerschaft, das sind 7,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist bei den Frauenpaaren mit 10,9 Prozent stärker als bei den Männerpaaren mit 5,9 Prozent. Dennoch stieg die Anzahl neu eingetragener Partnerschaften in den Kantonen Schwyz, Freiburg, Solothurn, Basel-Stadt, Basel-Landschaft, St. Gallen, Tessin, Wallis, Neuenburg, Genf und Jura an.

Die Zahl der Geburten sank im Jahr 2019 um 4,4 Prozent. Sie blieb in den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Neuenburg stabil und stieg lediglich im Kanton Jura an. In allen anderen Kantonen ging sie zurück. Auf Basis der provisorischen Daten stieg das Durchschnittsalter der Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes erneut an auf 31,1 Jahre.

Nahezu jedes fünfte Kind kommt nicht ehelich auf die Welt. 2018 wurden 22 600 nichteheliche Geburten gezählt, im Jahr 2019 waren es 21 900. Dies entspricht einem Rückgang von 3,2 Prozent. Die Zahl der Vaterschaftserkennungen belief sich auf 21 500 Fälle; das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr.