BFS: Arbeitsmarkt- und Bildungsbeteiligung von Menschen mit Behinderungen bleibt tiefer

28. Mai 2025

Neue Daten des Bundesamts für Statistik belegen geringere Arbeitsmarktpartizipation und tiefere Bildungsabschlüsse bei Menschen mit Behinderungen.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Indikatoren zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen überarbeitet und dabei erstmals vollständig auf die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) abgestützt. Mit dieser methodischen Anpassung will die Behörde laut eigenen Angaben eine einheitlichere und verlässlichere Datengrundlage schaffen, um Entwicklungen künftig präziser verfolgen zu können.

In den neu berechneten Zahlen für das Jahr 2024 zeigt sich, dass sich zwei Drittel der Menschen mit Behinderungen im Erwerbsalter aktiv am Arbeitsmarkt beteiligen. Konkret waren 64 Prozent erwerbstätig und weitere vier Prozent erwerbslos, womit sich eine Arbeitsmarktbeteiligung von insgesamt 68 Prozent ergibt. Bei Personen ohne Behinderung liegt derselbe Anteil bei 87 Prozent. Besonders ausgeprägt ist die Differenz bei Menschen mit stark einschränkenden Behinderungen: Deren Beteiligungsquote erreicht 43 Prozent.

Auch beim Beschäftigungsgrad treten deutliche Unterschiede zutage. Fast jede zweite erwerbstätige Person mit Behinderung arbeitet laut Bundesamt Teilzeit, während dies in der übrigen Bevölkerung lediglich gut ein Drittel betrifft. Der Trend verstärkt sich bei schwer eingeschränkten Personen, von denen 60 Prozent eine Teilzeitstelle innehaben. «Diese Werte unterstreichen, dass viele Betroffene nicht das volle Pensum ausschöpfen können», heisst es in der Meldung.

Darüber hinaus weist das BFS auf erhebliche Bildungsunterschiede hin. Nur ein Drittel der Menschen mit Behinderungen verfügt über einen Tertiärabschluss, verglichen mit knapp der Hälfte der restlichen Einwohnerinnen und Einwohner. Gleichzeitig hat mehr als jede fünfte behinderte Person keine nachobligatorische Ausbildung abgeschlossen, während dieser Anteil in der Gesamtbevölkerung lediglich zwölf Prozent beträgt. Bei Menschen mit stark einschränkenden Behinderungen steigt der Wert sogar auf 28 Prozent an.

Gemäss Mitteilung unterstreichen die neuen Kennzahlen den nach wie vor bestehenden Handlungsbedarf in den Bereichen Ausbildung, Arbeitsintegration und barrierefreie Arbeitsbedingungen. Das BFS kündigt an, die Entwicklung dieser Indikatoren künftig jährlich zu publizieren, um Fortschritte oder Rückschritte transparent sichtbar zu machen und politische Massnahmen gezielt zu unterstützen.