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Brot für alle kritisiert Steuervermeidung bei Socfin
Der Luxemburger Agrarkonzern Socfin verschiebe Gewinne in den Schweizer Tiefsteuerkanton Freiburg, so Brot für alle in einer Medienmitteilung. Mitverantwortlich dafür sei die Dumpingpolitik in der Schweizer Konzernbesteuerung.
Die Praxis der konzerninternen Gewinnverschiebungen mit dem Ziel, Steuern zu vermeiden, sei bei multinationalen Unternehmen weit verbreitet, so Brot für alle in einer Medienmitteilung. Sie sei nicht zwangsläufig illegal, aber in jedem Fall ungerecht, denn sie entziehe den Produktionsländern im Süden für deren Entwicklung dringend benötigte Steuereinnahmen und verstärke so die globale Ungleichheit.
Jährlich würden so rund 80 Milliarden Euro Gewinne aus Entwicklungsländern in Tiefsteuergebiete wie die Schweiz verschoben. Sei seien weit mehr als die Hälfte der jährlichen globalen Ausgaben in der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit. Wie die Gewinn in den Konzernen verschoben würden, sei für die Öffentlichkeit und die Steuerbehörden meist schwer nachzuvollziehen.
Auch profitiere die Schweiz massiv von solchen Gewinnverschiebungen. Fast 40 Prozent der Gewinnsteuereinnahmen der Kantone und des Bundes seien auf derartige Transaktionen zurückzuführen. Um den damit verbundenen Missständen zu begegnen, müsse sie ihre Steuerpolitik dringend transparenter gestalten und Steuerabkommen mit einzelnen Firmen öffentlich machen, so die Mitteilung weiter.
Das Gleiche gelte für die Länderberichte, die Konzerne in der Schweiz im Rahmen des internationalen County-by-Country-Reportings der OECD erstellen müssten. Diese seien derzeit nur für Steuerbehörden einsehbar. Grundsätzlich müsse die Schweiz ein internationales Unternehmenssteuersystem fördern, das Gewinne dort besteuere, wo sie erarbeitet würden, und nicht dort, wo die Steuersätze am tiefsten seien.