Brot für die Welt fordert ambitioniertes Klimafinanzziel

12. Nov 2024

Ein faires und bedarfsorientiertes Klimafinanzziel ist nach 2025 für die gerechte Unterstützung der ärmsten Bevölkerungsgruppen nötig, so Brot für die Welt vor der Weltklimakonferenz in Baku.

Anlässlich der kommenden Klimakonferenz COP29 in Baku appelliert Brot für die Welt an die internationale Staatengemeinschaft, ein ambitioniertes und gerechtes Klimafinanzierungsziel für die Zeit nach 2025 zu beschließen, so die Organisation in einer Medienmitteilung. Dieses Ziel müsse nicht nur die dringend notwendigen Mittel für Klimaschutz und Anpassung beinhalten, sondern auch Hilfen für die Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste umfassen.

Brot für die Welt erwarte, dass sich das neue globale Klimafinanzierungsziel an den tatsächlichen Bedarfen der Länder des Globalen Südens orientiere, um die Klimaschutzziele zu erreichen und die Schwächsten im Umgang mit der Klimakrise zu unterstützen, so die Mitteilung.

Die aktuelle Praxis, Klimafinanzierung überwiegend über Kredite zu leisten, stehe den Interessen der ärmsten Staaten entgegen. Stattdessen sollten Zuschüsse Vorrang haben. Nur dann könne sichergestellt werden, dass betroffene Länder ausreichend unterstützt würden.

Kredite erhöhten die ohnehin großen Schuldenberge und behinderten die wirtschaftliche Entwicklung der ärmsten Staaten. Jene Länder, die am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen seien, könnten sich Kredite schlichtweg nicht leisten, wird Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt, zitiert.

Neue Finanzquellen wie eine CO2-Steuer oder eine Superreichensteuer könnten zur Finanzierung erschlossen werden. Es gehe um politischen Willen und die Erkenntnis, dass der Klimawandel eine globale Herausforderung sei, die nur gemeinsam und fair geschultert werden könnte.

Darüber hinaus fordern die ärmsten und verletzlichsten Staaten, die Klimaschäden in das neue Klimafinanzziel einzubeziehen. Bei den Verhandlungen um den Pariser Klimavertrag 2015 haben die Industriestaaten verhindert, dass sie für Klimaschäden aufkommen müssen, daher sind nur Mittel für Klimaschutz und Anpassung Teil des Klimafinanzziels nach 2025, so die Mitteilung weiter.

Es sei ungerecht, dass die ärmsten Regionen der Welt mit klimabedingten Schäden und Verlusten alleingelassen würden. Dieser Fehler müsse in Baku korrigiert werden, so Brot für die Welt. Die Industrieländer selbst sollten ein Interesse daran haben, Menschen zu unterstützen, nach einer Naturkatastrophe ihre Heimat wieder aufzubauen oder bei schleichenden Klimaveränderungen notfalls umzusiedeln.