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Bündner Diakonatskapitel tagt zum sozialdiakonischen Berufsbild
Die Bündner Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone tagten zum Wandel ihres Berufsbildes, zu den Mindestanforderungen zur Dienstzulassung und zur Nachwuchsförderung.
680 Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone sind in der Schweiz derzeit angestellt, etwa 3 Prozent mehr als noch vor sechs Jahren. Sie haben einen eigenen Tätigkeitsbereich in den Kirchgemeinden neben Kirchenmusikern, Mesmerinnen, Pfarrpersonen und Fachlehrpersonen Religion. Vergleichsweise wenige gebe es im Kanton Graubünden, so der Bericht zum kürzlich tagenden Diakonatskapitel in Davos. Grund dafür sei, dass solche Stellen vor allem von grösseren Gemeinden angeboten würden – und davon gebe es im Kanton der 150 Täler nicht viele.
Die Geschichte der Sozialdiakonie habe mit dem Pfarrmangel begonnen, so Simon Hofstetter, Stabsleiter der Diakonie Schweiz, in seinem Referat. Hofstetter stellte die Erhebung “Diakonie und Diakonat in den Kantonalkirchen” der Diakonie Schweiz. Gemeinde- oder Pfarrhelferinnen hatten in den 1930er-Jahren den Pfarrer zu entlasten. In der Nachkriegszeit stieg der Bedarf; Sozialdiakoninnen und vermehrt auch Sozialdiakone hätten die Gemeindehelferinnen abgelöst.
Für rege Diskussion habe die Entwicklung von Mindestanforderungen, die Nachwuchsförderung und das Amtsverständnis gesorgt, so der Bericht zum Diakonatskapitel weiter. Zwar sei für Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone schweizweit die sogenannt doppelte Qualifikation sozialfachlich und kirchlich-theologisch die Regel, aber die Rahmenbedingungen seien laut Simon Hofstetter sehr unterschiedlich. In Bern-Jura-Solothurn beispielsweise seien sie oft in der Sozialarbeit tätig. In Graubünden dagegen seien sie Teil des Pfarramts und arbeiteten deshalb nicht nur in der Diakonie und Jugendarbeit, sondern auch in der kirchlichen Bildung und in der Verkündigung.