Bund gründet Gleichstellungskomitee für den öffentlichen Sektor

30. Okt 2024

Der Bundesrat möchte die Charta der Lohngleichheit stärken, insbesondere durch die Gründung eines Komitees, das die verschiedenen Massnahmen koordinieren und den Informationsaustausch zwischen den Unterzeichnenden sicherstellen soll, so eine Mitteilung.

Der öffentliche Sektor muss als Arbeitgeber bei der Förderung der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern eine Vorbildfunktion einnehmen. In diesem Sinne wurde 2016 die Charta für Lohngleichheit im öffentlichen Sektor lanciert. Heute gehören ihr neben dem Bund 17 Kantone, 144 Gemeinden und 108 staatsnahe Betriebe und Organisationen an, die sich verpflichtet haben, die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern in ihrem Einflussbereich aktiv zu fördern, heisst es in einer Medienmitteilung des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann.

Mit der Gründung des Komitees sollen erfolgsversprechende Massnahmen koordiniert und der Austausch zwischen den Unterzeichnenden verbessert werden. Gleichzeitig wird angestrebt, die Zahl der Unterzeichnenden zu erhöhen. In der Schweiz ist die Lohngleichheit gesetzlich verankert. Seit über 40 Jahren haben Frauen und Männer gemäss Bundesverfassung Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit, so die Mitteilung.

Laut der neuesten Lohnstrukturerhebung des Bundesamtes für Statistik betrage der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern im Durchschnitt und in Vollzeitäquivalenten jedoch 18 Prozent, was einer Differenz von 1500 Franken pro Monat weniger für Frauen entspreche. Nur gut die Hälfte dieses Lohnunterschieds lasse sich durch objektive Faktoren wie Dienstalter oder beruflicher Stellung erklären.

Das Komitee, dem gemäss Mitteilung zwölf Vertreterinnen und Vertreter der unterzeichnenden Kantone, Gemeinden und staatsnahen Betriebe aller Sprachregionen angehören, trat am 28. Oktober 2024 in Bern zum ersten Mal zusammen. Es hat für die nächsten Jahre drei Schwerpunkte gewählt: Auf allen Hierarchieebenen für Gleichstellung im Erwerbsleben sensibilisieren, Unterbeschäftigung von Frauen thematisieren und regelmässige Erhebung von Informationen zu Lohngleichheit und andere Gleichstellungsthemen.