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Bund lanciert Programm gegen Rassismus im Internet

Dez. 17, 2019 | Archiv, Menschenrechte und Antidiskriminierung

Die Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB des Bundes lanciert ein Schwerpunktprogramm für Projekte gegen Rassismus im Internet. Zudem will sie mit der neuen Form der «La-bor» Projekte verstärkt innovative und kreative Projekte unterstützen.

Rassistische Hassrede im Internet nimmt zu und hat spürbare Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben, betont die FRB in einer Medienmitteilung.  Nun sollen spezifische Projekte gegen Rassismus im Internet gefördert werden. Ziel des mehrjährigen Programms sei unter anderem herauszufinden, wie Staat und Zivilgesellschaft, aber auch die Schule mit diesem neuen Phänomen umgehen können und wie die Regeln des Zusammenlebens auch in der virtuellen Welt durchgesetzt werden können, so die Mitteilung. Das Programm sei Teil einer Reihe von Massnahmen, welche die FRB in den nächsten Jahren gegen Rassismus im Internet umsetze.

Die FRB schafft gemäss Mitteilung zudem neu die Kategorie sogenannter «Labor»-Projekte. Damit können Projekte umgesetzt werden, die innovative und kreative Ansätze der Rassismusbekämpfung ausprobieren. Projektträgerschaften seien eine wichtige Ressource der Rassismusbekämpfung, weil sie lokal und zielgruppenorientiert konkrete Massnahmen umsetzten und dabei als Multiplikatoren der Rassismusbekämpfung wirken könnten. Sie sollten deshalb besser unterstützt werden, so die FRB.

Städte und Kantone nutzen die jeweils im März stattfindende Aktionswochen, um Bevölkerung und Verwaltung für rassistische Diskriminierung im Alltag zu sensibilisieren. Die FRB unterstütze die Aktionswochen wie anhin, werde aber verstärkt darauf achten, dass diese in eine umfassende Strategie zum Diskriminierungsschutz eingebunden seien.

Die FRB vergibt laut Mitteilung seit 2001 jährlich Finanzhilfen im Umfang von rund 900’000 Franken für Projekte, die sich explizit mit rassistischer Diskriminierung und Rassismus auseinandersetzen und mit konkreten Aktivitäten einen Beitrag zur Rassismusbekämpfung leisten. Grundlage dafür ist die Verordnung über Menschenrechts- und Antirassismusprojekte. Mit den Finanzhilfen soll eine langfristige und nachhaltige Präventions- und Sensibilisierungsarbeit gegen Rassismus und für Menschenrechte ermöglicht werden. Ein Drittel der Finanzhilfen werden seit jeher an Schulprojekte ausgerichtet.