Caritas: Bildungsschere öffnet sich weiter

29. Jan. 2025

Ein Weg aus der Armut führe über Bildung, doch ohne den Abbau struktureller Hürden bleibe dieser Weg für viele verschlossen, so Caritas Schweiz in einer Medienmitteilung zum aktuellen Sozialalmanach.

Caritas Schweiz hat ihr Jahrbuch «Sozialalmanach 2025» publiziert. Darin zeigt sie auf, dass Bildung zwar vor Armut schützt, aber gerade Menschen mit wenig Geld kaum Zugang zu Kursen und Lehrgängen haben, so die Organisation in der Mitteilung.

Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten bleibe der Zugang zu Aus- und Weiterbildungen oft verwehrt, obwohl sie besonders darauf angewiesen wären, so die Meldung. Nicht selten liege das Problem beim täglichen Kampf um die Existenzsicherung. So könnten sich Betroffene die Zeit für Kurse und Lehrgänge nicht nehmen, weil sie dann kein Einkommen erzielten oder die Betreuung der Kinder nicht finanzierbar sei. Dies verfestige die Prekarität.

Es seien strukturelle Gründe, die es armutsbetroffenen Menschen oft verunmöglichten, Lücken in ihrer Bildungsbiografie zu schliessen, so die Meldung weiter. Die Digitalisierung akzentuiere dieses Problem. Sie erhöhe den Bedarf nach lebenslanger Weiterbildung und schaffe gleichzeitig einen Graben zwischen denen, die sich digital fit halten könnten, und jenen, die den Anschluss verlören.

Im neu erschienenen «Sozialalmanach 2025» macht die Caritas auf diese Problematik aufmerksam, so die Meldung. Dabei zeige sich, wie sich soziale Ungleichheit und strukturelle Armut in der Schweiz bei der Bildung und Weiterbildung verfestigten.

Die Bildungsschere öffne sich weiter, heisst es in der Meldung. So verfügten fast die Hälfte der Bezügerinnen und Bezüger von Sozialhilfe über keinen Abschluss nach der obligatorischen Schule. Besonders schlecht stünden die Weiterbildungschancen zudem für Personen mit Migrationshintergrund und für Erwerbstätige im Tieflohnbereich, selbst wenn sie eine abgeschlossene Lehre vorweisen könnten. Vielfach seien dies Frauen. Ein Weg aus der Armut führe über die Bildung – doch ohne den Abbau struktureller Hürden bleibe dieser Weg für viele verschlossen.