Caritas für Direkthilfen gegen drohende Armut

9. Sep 2022

Die zu erwartenden Kostensteigerungen im kommenden Jahr werden besonders Haushalte mit tiefen Einkommen treffen, so Caritas Schweiz. Die Politik müsse handeln, um eine Ausbreitung der Armut zu verhindern.

Das Jahr 2023 werde mit einer Kostenexplosion starten, so Caritas Schweiz in einer Medienmitteilung. So würden die Strompreise um durchschnittlich 27 Prozent und die Krankenkassenprämien um bis zu 10 Prozent steigen. Haushalte mit tiefem Einkommen treffe dies ins Mark.

Bereits heute sei jede siebte Person in der Schweiz von Armut betroffen oder bedroht. Schon Mehrkosten von 50 oder 100 Franken im Monat wirkten sich auf Menschen an der Armutsgrenze im Alltag drastisch aus, so die Mitteilung..

Viele Menschen müssten in der Folge auf eigentlich notwendige Arztbesuche verzichten oder beim Essen noch mehr sparen. Dies sei einschneidend. Die Schweiz schlittere auf eine Krise zu, welche die Ärmsten heftig treffen werde.

Die Politk sei gefordert, denn es blieben nur gut drei Monate Zeit, so die Mitteilung weiter. Umso dringlicher seien jetzt Massnahmen wie etwa die Erhöhung der Prämienverbilligungen, ein angemessener Teuerungsausgleich nicht nur bei den Löhnen, sondern auch bei der AHV, den Ergänzungsleistungen und der Sozialhilfe sowie weitere finanzielle Entlastungsmassnahmen für Familien mit tiefen Einkommen.

Zusätzlich brauche es rasche Unterstützungsmassnahmen in akuten Situationen, so die Mitteilung. Das Schweizer System der Sozialen Sicherheit sei langsam, oft wirkten sich Anpassungen wie etwa bei der Prämienverbilligung erst Monate später im Portemonnaie aus.

Es brauche Direkthilfen, welche allen Menschen in einer akuten Notsituation unbürokratisch und rasch zur Verfügung stünden. Die Pandemie habe gezeigt, dass die Hilfswerke hier in Ergänzung zu staatlichen Stellen eine wichtige Rolle übernehmen könnten.