Caritas: Zinssenkung bringt kaum Entlastung für Mieterinnen und Mieter

4. März 2025

Die jüngste Senkung des Referenzzinssatzes lindert laut Caritas die Wohnkostenkrise nicht: Viele Haushalte kämpften weiter mit überhöhten Mieten und gerieten zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten.

Die vom Bund angekündigte Reduktion des Referenzzinssatzes sorgt laut Caritas nicht für die erhoffte Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Zwar dürfen manche Mietenden eine Reduktion von bis zu drei Prozent einfordern. Doch nach Schätzungen profitiere lediglich ein Drittel aller Mieterinnen und Mieter davon – und viele von ihnen müssten um diese Anpassung kämpfen. Hinzu komme, dass der Referenzzinssatz im vergangenen Jahr zweimal angehoben wurde. „Die heutige Reduktion um ein Viertel Prozent reicht bei weitem nicht für eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt“, zitiert Caritas-Leiterin Sozialpolitik Aline Masé aus der aktuellen Medienmitteilung.

Gerade Menschen mit kleinem Budget litten am stärksten, heißt es weiter. Wohnprobleme stünden seit Längerem ganz oben auf der Sorgenliste armutsbetroffener Haushalte. Die Sozialberatungen von Caritas verzeichneten zunehmend Hilfesuchende, denen etwa bei Sanierungen gekündigt werde oder die sich nach steigenden Mieten eine neue Wohnung suchen müssten – nur um dann kleine, schimmelbefallene oder lärmbelastete Objekte außerhalb der Zentren vorzufinden. „Für Haushalte im Tieflohnbereich bleiben oft nur unzumutbare Optionen“, so Masé.

Die Organisation beobachtet darüber hinaus, dass viele Menschen trotz viel zu hoher Mieten keine Alternativen hätten. Dadurch entstünden oft prekäre Situationen, in denen an existenziellen Gütern gespart werden müsse, etwa bei Lebensmitteln oder Gesundheitskosten. Gleichzeitig belaste der dritte deutliche Anstieg der Krankenkassenprämien in Folge das Budget zusätzlich. „Manche verschulden sich, um die Miete bezahlen zu können“, warnt Masé.

Aus Sicht von Caritas ist daher dringend eine rasche und unbürokratische Umsetzung der möglichen Mietzinsreduktionen erforderlich. Zudem brauche es, so die Hilfsorganisation, gezielte Unterstützung wie Mietzinszuschüsse sowie langfristige Investitionen in bezahlbaren Wohnraum und sozial verträgliche Verdichtung in Kantonen und Gemeinden. Damit ließe sich die Wohnungskrise nachhaltig entschärfen und den Betroffenen perspektivisch mehr Sicherheit bieten.