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CH: Friedensarbeit ist Knochenarbeit

März 26, 2018 | Archiv, Katastrophen und Krieg

Religion kann Konflikte verschärfen und erfolgreicher Friedensstifter sein. Religionsgemeinschaften müssen deshalb ihr Friedenspotenzial wahrnehmen und sich für den Frieden einsetzen, so ein Podium der Zürcher Reformierten Kirche.

Religionsvertreter sind stark vernetzte, vertrauenswürdige Schlüsselpersonen für Handlungsoptionen für den Frieden, so Silke Lechner vom deutschen Auswärtigen Amt in Berlin laut Mitteilung der Zürcher Kirche. Über das Friedenspotenzial von Religionsgemeinschaften werde jedoch wenig gesprochen. Religion könnte Konflikte verschärfen und erfolgreicher Friedensstifter sein, so die stellvertretende Leiterin des Arbeitsstabes Friedensverantwortung der Religionen. Das Mitwirken international vernetzter Religionsvertreter sei von politischer Seite verstärkt gefragt. Regierungsrätin Jacqueline Fehr bestätigte, dass Religionen als Partner des Staates Aufgaben erfülle, die dieser nicht wahrnehmen könne.

Religionsvertreter müssten sich von der ideologisch-vereinnahmenden Prägung von Religion lösen und das ihr eigenes Friedenspotenzial selber erst einmal entdecken, so Thomas Wipf, Präsident des European Council of Religious Leaders ECRL. Noch immer gebe es Berühungsängste bei der Frage, was Religion zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen könne. Ausserhalb des schützenden Schweizer Rechtssystems sei Friedensarbeit Knochenarbeit.