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CH: Jede vierte Person über 55 wird Opfer eines Finanzmissbrauchs

Okt 4, 2018 | Archiv, Staffälligkeit

Die kumulierte Schadenssumme durch Finanzmissbrauch für die Altersgruppe 55+ liegt gemäss Hochrechnung einer Studie von Pro Senectute bei über CHF 400 Mio. pro Jahr.

In den letzten fünf Jahren war in der Altersgruppe ab 55 Jahren jede vierte Person Opfer eines Finanzmissbrauchs, jede fünfte Person erlitt einen finanziellen Schaden. Diese Zahlen ergeben sich aus einer repräsentativen Studie für die Schweiz, die Pro Senectute zusammen mit dem Institut zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität der Fachhochschule Neuenburg durchgeführt hat.

Die Schadenssumme sowie die Opferzahlen zeigten, dass Handlungsbedarf bestehe, so Pro Senectute Schweiz in einer Medienmitteilung. So liege die kumulierte Schadenssumme für die Altersgruppe 55+ gemäss Hochrechnung der Studie bei über CHF 400 Millionen pro Jahr.

Männer sind mit 28,2% häufiger Opfer von Finanzmissbrauch als Frauen mit 23,3%, so ein Ergebnis der Studie. Die Westschweiz weist mit 36,5% die höchsten Fallzahlen auf, gefolgt von der Deutschschweiz mit 22,8% und dem Tessin mit 11,7%. Menschen zwischen 55 bis 64 sowie ab 85 Jahren werden häufiger Opfer von Betrugsmaschen als die Altersgruppen dazwischen. 

Die Betrugsfälle mit finanziellen Folgen kämen in sehr unterschiedlichen Lebensbereichen vor, vom klassischen Diebstahl im öffentlichen Raum (155’066 Fälle in den letzten fünf Jahren) oder beim Bankomaten (62’457) über das Erbeten von Geld unter einem Vorwand wie einem verlorenen Portemonnaie (60’304),  gefälschte Internet-Anzeigen (47’381) bis zum Zustellen nicht bestellter Waren (38’767).

61% der Opfer sprechen mit niemandem über einen erlittenen finanziellen Missbrauch. Der offene Umgang mit dem Thema Finanzmissbrauch stelle entsprechend eine wichtige Präventionsmassnahme bei, so Pro Senectute.