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Chur: 24-Stunden-Aktion zum Flüchtlingstag

Jun 2, 2021 | Archiv, Migration und Flucht

In einer 24-Stunden-Aktion werden am 19. und 20. Juni die Namen von Menschen an der Churer Martinskirche angebracht, die auf dem Fluchtweg nach Europa gestorben sind.

Mehr als 40´000 Menschen sind seit 1993 beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben, so die Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden in einer Medienmitteilung. Die meisten seien ertrunken oder an Grenzübergängen erschossen worden.

Die Aktion “Beim Namen nennen” wolle dieser Menschen gedenken und an die desolate Situation an den Aussengrenzen Europas und in Nordafrika erinnern, wo Hunderttausende in Flüchtlingscamps unter katastrophalen Bedingungen lebten. Die Corona-Pandemie habe die Situation zusätzlich verschärft, so die Mitteilung.

Während der 24-Stunden-Aktion am 19. und 20. Juni werden in Chur die Namen von auf der Flucht Verstorbenen vorgelesen und anschliessend an der Aussenfassade der Martinskirche angebracht. Grundlage der Aktion ist laut Meldung die List of Deaths der United for Intercultural Action. Demnach verzeichnete diese Liste im vergangenen Jahr 40´555 Todesfälle, 2021 würden es über 44´000 sein.

Organisiert wird die Aktion in und vor der Churer Martinskirche von der Churer Gruppe von Amnesty International, der Reformierten Kirche Chur und der Fachstelle Migration der Evangelisch-reformierte Landeskirche Graubünden. Die Aktion beginnt laut Mitteilung am Samstag, 19. Juni, um 11 Uhr, dauert bis Sonntag, 20. Juni, 11 Uhr und wird von verschiedenen Bündner Künstlerinnen und Künstlern begleitet. Den Abschluss bildet ein Gedenkgottesdienst, der live übertragen wird.