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Corona: EKS präsentiert Vorschlag für Umgang mit intensivmedizinischer Knappheit
Jede Person soll für sich klären, ob sie in Knappheitssituationen intensivmedizinische Behandlung wünscht oder nicht. Allerdings verlangt die Solidarität des Verzichts die Solidarität des Schutzes durch die anderen, so die Evangelische-reformierte Kirche Schweiz EKS.
In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen für Corona-Patienten in Schweizer Spitälern wird das Medizinpersonal vor komplexe Entscheidungen der intensivmedizinischen Triage gestellt, so die EKS in einem Papier zur aktuellen ethischen Problematik in der Coronakrise.
Die Triage, also die Auswahl von Schwerkranken, weil die intensivmedizinischen Kapazitäten nicht für alle ausreichen könnten, beschäftige, auch wenn man sie niemand wolle, so die EKS. Hinter dem medizinischen Engpass stehe jedoch die schwerwiegende gesellschaftliche Frage, wie die in der Coronakrise knappen intensivmedizinischen Ressourcen gerecht verteilt werden sollen.
Schwerkranken Personen könne durch die Triage eine lebensrettende Behandlung vorenthalten werden, die sie unter normalen Umständen erhalten hätten. Auch wenn die Medizin Kategorien der Behandlungswürdigkeit vorhielte, seien die Regeln, nach denen Patientinnen und Patienten ausgewählt oder zurückgewiesen würden, keine medizinischen.
Jede Person solle die Frage für sich klären, ob sie in einem solchen Fall intensivmedizinische Behandlung wünsche oder darauf verzichte und ihren Entscheid dokumentieren. Es sei im Interesse aller, tragische Situationen für die Betroffenen und belastende Entscheidungen für das Medizinpersonal zu vermeiden.
Jede Person, die auf eine intensivmedizinische Behandlung verzichte, müsse jedoch eine angemessene palliative Behandlung erhalten. Ausserdem müssten diese Personen vor den Gefahren einer Ansteckung geschützt werden. Die Solidarität des Verzichts durch die einen verlangt die Solidarität des Schutzes durch die anderen, so die EKS.