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Corona: Hassreden und Intoleranz nehmen zu

Mrz 22, 2021 | Aktuelles - Corona, Archiv, Gewaltschutz

Die Suche nach Sündenböcken schlägt sich in der Corona-Pandemie in einer Flut von Fake News und Verschwörungstheorien nieder. Das stellt die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus zum Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung fest.

In von Ungewissheit geprägten Zeiten, etwa während einer Pandemie, treten Stigmatisierung und Diskriminierung verstärkt auf und Sündenböcke werden bestimmt, so die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR in einer Medienmitteilung zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung am 21. März.

In der Covid-19-Krise sei dies nicht anders. Sie werde begleitet von einer Welle von Hass, rassistischen Vorurteilen und diskriminierender Rhetorik, die durch immer neue Gerüchte und Desinformationen angeheizt würde, so die EKR. Die sozialen Netzwerke und das Internet seien vol davon, was eine Schwächung des sozialen Zusammenhaltes und der Demokratie zur Folge habe.

Die Pandemie habe auch die Verbreitung zahlreicher Verschwörungstheorien befördert. Einige seien zu absurd, um gefährlich zu werden, andere hingegen seien beunruhigend. So beispielsweise die von Antisemitismus inspirierten Verschwörungstheorien. Die Antisemitismusberichte hätten 2020 eine beunruhigende Zahl antisemitischer Verschwörungstheorien festgestellt. Ein grosser Teil davon betreffe Theorien über eine angebliche jüdische Verschwörung im Zusammenhang mit der Pandemie. Diese Tatsache zeige den in der Schweiz wie anderswo schwelenden Antisemitismus, der bei einer Krise sehr rasch wieder aufflamme.

Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) sei besorgt über diese Feindseligkeit und Intoleranz, die in der Bevölkerung und in der Politik immer deutlicher zum Ausdruck kämen und zu Entgleisungen und zur Herabsetzung von Menschen führen könnte. Die EKR richte sich entschieden gegen jede Form der Hassrede, unabhängig von deren Motiven und Zielen, heisst es weiter.