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Corona: Schlechtere Lebensbedingungen bei Jungen und Personen mit niedrigen Einkommen

Okt 7, 2021 | Aktuelles - Corona, Archiv

Die Covid-19-Pandemie wirkte sich in der ersten Hälfte des Jahres 2021 nur wenig auf die allgemein hohe Zufriedenheit mit den persönlichen Beziehungen und dem eigenen Gesundheitszustand aus. Dennoch waren 11,3% der Bevölkerung aufgrund der Pandemie mit Einkommenseinbussen konfrontiert; insbesondere jene, die schon vor der Krise benachteiligt waren. Vor allem Junge berichten von einem negativen Einfluss der Covid-19-Pandemie auf ihre Stimmungslage.

Dies zeigen die neuesten Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS), wie das Bundesamt in einer Medienmitteilung erläutert. 20% der Bevölkerung lebten in der ersten Hälfte des Jahres 2021 in einem Haushalt, dessen gesamtes Einkommen nach eigener Einschätzung in den letzten 12 Monaten gesunken ist. Mehr als die Hälfte davon (11,3%) gaben die Covid-19-Pandemie als Begründung hierfür an. Die Pandemie führte besonders häufig zu Einbussen bei Personen, die im Bereich Gastgewerbe und Beherbergung tätig sind (35,5%), sowie bei Personen mit niedrigen selbsteingeschätzten Einkommen (19,5%) und auch bei ausländischen Personen (16,7%). Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung oder im Bereich Erziehung und Unterreicht waren dagegen weniger betroffen (4,2% bzw. 8,2%).

Dennoch nahm der Anteil Personen, die leicht oder sehr leicht über die Runden kommen, zwischen 2019 und 2021 von 48,4% auf 57,9% zu, was sich neben einem allgemeinen Rückgang des Konsums unter anderem auch mit einem häufigeren Verzicht auf Freizeitaktivitäten (z.B. Restaurantbesuche, Sport oder kulturelle Aktivitäten) in dieser Zeitspanne erklären lässt.

Die Gesundheitskrise hat laut Mitteilung auch negative Folgen auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung in der Schweiz: 40,2% gaben in der ersten Hälfte des Jahres 2021 an, dass sich die Covid-19-Pandemie negativ auf ihre Stimmungslage ausgewirkt hat. Der Anteil war besonders hoch bei Personen zwischen 16 und 24 Jahren (55,1%), Personen mit einer tertiären Ausbildung (44,8%) und den Personen mit einem höheren selbsteingeschätzten Einkommen (45,1%). Dagegen hatte die Gesundheitskrise weniger negative Auswirkungen auf die Stimmungslage der Personen in dünn besiedelten Gebieten (36,4%) und Personen über 65 Jahren (26,0%).