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Corona: Schutzbedürftige Kinder leiden am härtesten
Durch Covid-19 und anhaltende Krisen benötigt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF im kommenden Jahr 35 Prozent mehr Unterstützung für seine Nothilfeprogramme.
Wenn eine verheerende Pandemie mit Konflikten, Klimawandel, Katastrophen und Vertreibung zusammentrifft, können die Folgen für Kinder katastrophal sein, wird UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore in der Mitteilung zitiert. Das Zusammentreffen der Pandemie mit anderen Notlagen habe zu einer Krise der Kinderrechte geführt, die die Gesundheit und das Wohlergehen der Kinder bedrohe.
Besonders schutzbedürftige Kinder litten am härtesten in der Covid-19-Krise, so die Mitteilung. Wegen der Pandemie und der Massnahmen zu ihrer Eindämmung hätten mehr als 60 Länder ihre Impfprogramme unterbrechen müssen. Noch immer seien über eine viertel Milliarde Mädchen und Jungen von Schulschliessungen betroffen. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie hätten zur Unterbrechung grundlegender Dienstleistungen und zu steigender Armut geführt. Ausserdem sei das Risiko von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt gestiegen.
Derweil seien neue humanitäre Krisen aufgeflammt. Aufgrund des Konfliktes in Äthiopiens Tigray Region benötigten 2,8 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. In der Provinz Cabo Delgado in Mozambik seien mehr als 425.000 Menschen vertrieben worden, darunter 191 000 Kinder. Berichte über Morde und Entführungen sowie die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten nähmen zu. Darüber hinaus hätten Stürme in Zentralamerika 2,6 Millionen Kinder und in Ostasien (Philippinen, Vietnam und Kambodscha) 13,4 Millionen Kinder schwer getroffen.
Gleichzeitig habe die Covid-19-Pandemie andauernde Notsituationen in Ländern wie Afghanistan, Bangladesch, Burkina Faso, der Demokratischen Republik Kongo, Libyen, dem Südsudan, der Ukraine und Venezuela verschlimmert. Der Beginn des Krieges in Syrien jähre sich im nächsten Frühjahr zum zehnten Mal, der Anfang des Konflikts im Jemen zum sechsten Mal. Allein in diesen beiden Ländern seien fast 17 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Zahl klimabedingter Katastrophen habe sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht. Dies bedrohe die Ernährungssituation von Kindern und verschärfe die Wasserknappheit. Ausserdem würden Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben und das Risiko von Konflikten und Gesundheitskrisen steige. Schätzungsweise 36 Millionen Kinder, mehr denn je zuvor, müssten aufgrund von Konflikten, Gewalt und Katastrophen ihr Zuhause verlassen. Immer mehr Kinder weltweit litten an Mangelernährung.