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Corona: Tourismuskrise für nachhaltigen Neustart nutzen
Der Tourismus steckt in Folge der Corona-Pandemie wirtschaftlich in seiner tiefsten Krise. Dies bietet die Chance für einen nachhaltigen Neustart, so Brot für die Welt.
Etwa 100 Millionen Menschen weltweit haben ihre oft prekären Jobs verloren. Dabei ist in jedem dritten Entwicklungsland der Tourismus die wichtigste Devisenquelle, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung vor der anstehenden Internationalen Tourismusbörse.
Einige Länder im globalen Süden öffneten sich bereits wieder für internationale Gäste, obwohl ihre fragilen Gesundheitssysteme schon die eigene Bevölkerung nicht mehr versorgen könnten. Andere Tourismusregionen bauten auch jetzt gegen den Widerstand lokaler Landrechts-Aktivisten grosse Hotelanlagen, Wasserparks und Golfplätze. Viele Länder setzten dabei auf ein Tourismus-Modell, das krisenanfällig sei und erhebliche ökologische und soziale Schäden verursachte, so die Organisation.
Aus Sicht von Brot für die Welt stecke in der aktuellen Krise die Chance, den Tourismus neu auszurichten. Nur wenn der Klimafussabdruck verkleinert und mehr gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe der gastgebenden Gemeinschaften zugelassen werde, könnte er gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Gelinge das nicht, hätte die Bevölkerung im globalen Süden langfristig mehr Schaden als Nutzen vom Tourismus. Politik und Unternehmen müssten jetzt die Weichen stellen, damit sich nach Corona ein hochwertiger, klimasensibler und resilienter Tourismus durchsetzen könne.