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Corona: Verbände warnen vor Rückschritten bei der Inklusion
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai warnen die Diakonie Deutschland und der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe vor Rückschritten bei der Inklusion.
Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung nicht vergessen: Die Diakonie Deutschland und der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe appellieren in einer Medienmitteilung an Politik und Verwaltung, bei den aktuellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung nicht zu vergessen. Sie benötigten einerseits besonderen Schutz und Unterstützung, dürfen andererseits aber auch nicht allein gelassen oder sogar „weggesperrt“ werden. Auch die Versorgungsstrukturen seien sind in akuter Gefahr, wenn sie finanziell nicht abgesichert seien.
Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung gehörten teilweise zu den Risikogruppen und müssten daher geschützt werden, wird Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, zitiert. Der Schutz dürfe aber nicht zum gesellschaftlichen Ausschluss führen. Wichtig seien Schutzmaterialien, Anleitung und Assistenz in der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auf Distanz. Spezielle Handlungsempfehlungen für die Corona-Situation müssetn mit Menschen mit Behinderung als Experten in eigener Sache entwickelt werden.
Die vielen Einschränkungen, beispielsweise die strengen Besuchsregelungen und eventuellen Quarantänemaßnahmen, seien für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung sowie ihre Angehörigen und Freunde besonders belastend, so Uwe Mletzko, BeB-Vorsitzender, laut Mitteilung. Für viele, gerade im ambulanten Bereich, komme neben der Angst vor einer Infektion noch die Sorge vor Einsamkeit oder Krisen hinzu. Die bewährten Unterstützungsstrukturen müssten, genauso wie die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderung, aufrechterhalten werden. Dafür bräuchten sie finanzielle Absicherung.
Die Corona-Krise dürfe nicht dazu führen, dass man bei der Inklusion Rückschritte erlebe. Bei allem Verständnis für die notwendigen Maßnahmen dürften Politik und Verwaltung das, was in den letzten Jahren für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung erreicht worden sei – bei der gesundheitlichen Versorgung, beim Abbau von Barrieren, bei der Teilhabe – nicht aufs Spiel setzen.