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Der Schulstart ist für viele Familien zu teuer

Aug 24, 2020 | Archiv, Kinder und Jugendliche

Viele Eltern klagen über die nicht mehr leistbaren Beiträge, die ihnen zum Schulbeginn abverlangt werden, so die Diakonie Österreich. Die Durchschnittskosten liegen bei 855 Euro pro Schulkind.

In Österreich leben laut Mitteilung 300’000 Kinder und Jugendliche in einkommensarmen Haushalten. Ein einfaches Startpaket auf Schultasche, Sportbeutel, Heften, Stiften, Handarbeitskoffer und Malfarben koste 100 bis 300 Euro. Zusammen mit weiteren Kosten mache dies 855 Euro Gesamtausgaben pro Schulkind.

Die Corona-Krise zeige zudem, wie wichtig eine gute Mindestsicherung wäre, so die Diakonie Österreich. Mit ihrer Abschaffung werde Gegenwart und Zukunft der Kinder weiter verschlechtert. Gesundheit, Anerkennung und Förderung müssten anstatt von Beschämung und Existenzangst für die Entwicklung von Kindern im Vordergrund stehen.

Damit Zukunft nicht von der Herkunft abhänge, brauche es Hilfestellungen am Schulstart und einen Bildungsweg, der individuell fördere, statt sozial zu selektieren. Schulen in sozial benachteiligten Bezirken müssten besonders gut ausgestattet werden, damit sie keine Schülerinnen und Schüler zurückliessen und für alle Einkommensschichten attraktiv bliebene.

Die Diakonie Österreich verweist unter anderem auf die guten Erfahrungen mit einem Chancenindex in den Niederlanden, Hamburg und in Zürich. Dieser umfasse Bildungsstand, Beruf und Einkommen der Eltern um Schulen einen bestimmten Prozentsatz mehr an Ressourcen zukommen lassen zu können.

Neben solchen finanziellen Anreizen müsse jeder Standort jedoch auch ein Konzept zum sinnvollen Ressourceneinsatz entwickeln, so die Diakonie. So würden schulische Autonomie und Demokratie gefördert und Anreize für engagierte Pädagogen gesetzt.