Für zehntausende Menschen in Österreich gebe es Versorgungslücken, obwohl der Krankenversicherungsschutz im Land recht umfassend sei, wird Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich, in einer Medienmitteilung zitiert.
In einer gemeinsamen Erklärung fordern nun die Diakonie und die diakonische Einrichtung AmberMed, dass alle in Österreich lebenden Kinder versichert sein sollten. Zudem sollten Menschen, die Unfälle erleiden, nicht aufgrund fehlender Versicherung nur gegen Geld behandelt oder aber abgewiesen werden. Darüber hinaus fordern die beiden Organisationen, dass AmberMed als die größte medizinische Einrichtung für Menschen ohne Versicherung in Österreich, nach 18 Jahren nicht mehr um eine dauerhafte Basisfinanzierung kämpfen müsse.
Es gebe unterschiedliche Gründe, warum Menschen aus der Krankenversicherung fielen. Zudem sei vielen Menschen wie Migrantinnen und Migranten, Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeitern oder Menschen mit schweren psychiatrischen Problemen nicht bewusst, keine Krankenversicherung zu haben. Arbeitsausbeutung sowie der Zusammenhang von Krankheit und Armut seien ausserdem problematisch. Dies spiegele sich auch in der Lebenserwartung der Menschen wider.
Zur Unterstützung nicht krankenversicherter Menschen hilft AmberMed laut Mitteilung mit einem umfassenden kostenlosen Angebot von medizinischen Behandlungen, Sozialberatung, Prävention, Krisenintervention und medizinischer Aufklärung sowie Medikamentenhilfe. Medikamente seien für Menschen ohne Versicherung oft unerschwinglich. AmberMed behandele auch Menschen, die vor Beginn der Corona-Pandemie nach Österreich gekommen seien, und durch die Krisen ihre Arbeit und ihre Versicherung verloren hätten.
AmberMed leiste wichtige Arbeit auch für das Gemeinwohl, denn es wirke präventiv und verhindere somit Schlimmeres und Teueres. Allein 2022 haben demnach 90 ehrenamtliche Ärztinnen und Ärzte, Assistentinnen und Assistenten sowie Dolmetscherinnen und Dolmetscher bei AmberMed 5.722 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Dabei haben sie rund 4.000 Patientinnen und Patienten, davon etwa 600 Kinder, medizinisch versorgt.