Ein Aufwachsen in Armut wirke sich auf die Teilhabe an der Gesellschaft aus und prägt Menschen für ihr gesamtes Leben, so die Diakonie Deutschland in einer Medienmitteilung.
Seit Jahrzehnten verharrt die Kinder- und Jugendarmut gemäss Mitteilung in Deutschland auf einem Niveau von 20 Prozent. Die Dauer, die Kinder und Jugendliche in Armut lebten, verlängere sich sogar seit Jahren, so die Diakonie.
Vor dem Hintergrund einer Sparpolitik, die auch vor Angeboten für Kinder, Jugendliche und ihre Familien nicht haltmache, dürfe nicht die Frage im Vordergrund stehen, wer welche Maßnahmen bezahle, sondern die Förderung eines guten Aufwachsens für alle.
Dafür brauche es eine Stärkung der Infrastruktur vor Ort. Das werde aber nur funktionieren, wenn Kommunen, Länder und der Bund sich gemeinsam zuständig fühlten und alle Ebenen auch tatsächlich Verantwortung übernähmen, so die Diakonie weiter.
Eine unbürokratisch ausgestaltete Kindergrundsicherung sei das entscheidende Instrument, um Kinderarmut zu bekämpfen. Ebenso seien Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und der Familienförderung unerlässlich.
Die bisherige Praxis des Hin- und Herschiebens der Verantwortung zwischen Bund, Ländern und Kommunen verhindere, dass der verfassungsrechtliche Auftrag, die für ein gesundes Aufwachsen von Kindern notwendigen Lebensbedingungen zu sichern, erfüllt werde, so die Diakonie Deutschland.
Besonders von Armut betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familien benötigten verlässliche und ausfinanzierte niedrigschwellige und wohnortnahe Unterstützungsangebote wie Familienbildungsstätten und Beratungsstellen, Jugendfreizeiteinrichtungen sowie gut ausgebaute Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen einschließlich Schulsozialarbeit, die die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen erhöhten und ihnen Lebensperspektiven eröffneten, die nicht von Armut geprägt seien.