Aktuelles

Diakonie Deutschland veröffentlicht Gleichstellungsbericht

Nov 14, 2019 | Archiv, Gender- und Gleichstellungsfragen

Der “Gleichstellungsatlas” der Diakonie Deutschland stellt Zahlen zur Vertretung von Frauen und Männern in diakonischen Führungspositionen dar. Frauen sind dort demnach unterrepräsentiert. Die Diakonie wolle jedoch Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt stärken, heisst es.

Der Atlas zeige, dass Gleichstellungsarbeit und familienorientierte Personalpolitik ersten Eingang in die deutsche Diakonie gefunden habe, so die Diakonie Deutschland in einer Medienmitteilung zur Veröffentlichung des Berichtes. Deutlich würden jedoch auch geschlechtsspezifische Ungleichheiten. Frauen seien in diakonischen Führungspositionen unterrepräsentiert.

77 Prozent der Mitarbeitenden der deutschen diakonischen Einrichtungen seien weiblich, jedoch seien nur 31 Prozent der Vorstände und Geschäftsführungen durch Frauen besetzt und nur 25 Prozent der Vorsitzenden der obersten Leitungsebene. Aufsichtsräte sind demnach zu 29 Prozent von Frauen besetzt.

Auf der Führungsebene und in Gremien habe man deutlichen Nachholbedarf in puncto Geschlechtergerechtigkeit, wird der deutsche Diakonie-Präsident Ulrich Lilie zitiert. Die Diakonie Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2026 einen Mindestanteil von jeweils 40 Prozent Frauen und Männern in Gremien, Organen und Leitungsstellen zu erreichen.

Auch Voll- und Teilzeitbeschäftigung sowie Einkommen sind laut Bericht ungleich verteilt. 55 Prozent aller Mitarbeitenden sind Frauen in Teilzeit. Männer sind in der obersten Gehaltsklasse am stärksten vertreten. 75 Prozent der Mitarbeiterinnen üben laut Mitteilung Hilfs- oder Anlerntätigkeiten sowie fachlich ausgerichtete Tätigkeiten aus, gegenüber 63 Prozent der Mitarbeiter.

Die repräsentative Erhebung unter diakonischen Einrichtungen und Diensten sowie Landes- und Fachverbänden wurde 2018 vom Berliner Forschungsinstitut House of Research im Auftrag der Diakonie Deutschland durchgeführt.