Diakonie Deutschland zum Welttag der Suizidprävention

11. Sep 2024

Anlässlich des Welttages der Suizidprävention fordert die Diakonie Deutschland eine deutliche Stärkung der Suizidprävention und einen verbindlichen gesetzlichen Rahmen zur Verhinderung von Suiziden.

“Wenn Menschen sagen, dass sie nicht mehr leben wollen, sind wir alle gefordert. Es ist ein sehr ernst zunehmendes Alarmsignal für eine Krise, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint”, wird Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland, in einer Medienmitteilung zum Welttag der Suizidprävention zitiert.

Das vom deutschen Bundestag geforderte Suizidpräventionsgesetz sei ein notwendigen Schritt, um Menschenleben zu schützen und Suizidgedanken gar nicht erst entstehen zu lassen. In die Suizidprävention seien alle Personengruppen einzuschließen, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, bei denen der Suizid die zweithäufigste Todesursache darstellte.

Das Bundesverfassungsgericht hat 2020 das Recht auf freiverantwortlichen Suizid anerkannt, so die Mitteilung weiter. Das Urteil betone die Autonomie des Einzelnen, unterstreiche aber auch die Schutzpflicht des Staates für das Leben. Suizid dürfe niemals zu einer normalen Option werden.

Aus Sicht der Diakonie Deutschland müsse Prävention früh ansetzen und viele Bereiche umfassen, von Schulen über Gemeinden und soziale Dienste bis hin zu digitalen Plattformen. Es brauche einen gesetzlichen Rahmen, der diese Maßnahmen bündele, finanziere und langfristig absichere.

Der diesjährige Welttag der Suizidprävention steht unter dem Motto „Lasst uns darüber reden“. Es sei wichtig, dass Suizidgedanken nicht tabuisiert würden, aber ebenso wichtig, dass Suizid nicht als akzeptierter Ausweg gesehen werde. Die Balance zwischen offenem Dialog und Lebensschutz sei der Schlüssel dazu.