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CH: “Diakonie ist nicht wählerisch und gleichzeitig uneigennützig”

März 20, 2018 | Archiv, Kommunikation

Wesentliche Impulse für den Wandlungsprozess der Kirche erwachsen aus den Erfahrungen der Diakonie, so Walter Wilhelm von der Stiftung Diakonat Bethesda in Basel.

Im einem Interview mit der Evangelisch-methodistischen Kirche betont der Leiter Diakonie und Seelsorge der Diakoniestiftung, dass die Kirche von der Diakonie lernen könne. Wesensmässig gehörten sie zusammen, schickt Wilhelm voraus. Diakonisches Engagement bedeute, “Ohr und Herz nahe bei den Nöten der Menschen zu haben”. Die Unterstützung, die Menschen bekommen, sei nicht an Bedingungen gebunden. Diakonie sei “nicht wählerisch und gleichzeitig uneigennützig”, unabhängig von Religion, Nationalität, Geschlecht oder Status. Dies sei gleichzeitig der stärkste Impuls für die Kirche. Sie werde lernen müssen, sich “zu verschenken”.

Die Gesellschaft drohe unter dem Wert der Lebensautonomie sozial kälter zu werden, so Wilhelm. Es gehe vergessen, dass Menschen aufeinander angewiesen seien. In einer Zeit, in der Familien weit verstreut lebten, erhalte vor allem in städtischen Quartieren der soziale Nahraum der Nachbarschaft dabei ein neues Gewicht. Wo Kirchgemeinden in ihrer Umgebung verwurzelt seien, gebe es “unzählige Möglichkeiten, diesen sozialen Nahraum zu stärken”. Daneben brauche es jedoch auch die Stimme der Diakonie, um den Staat an seine soziale Verantwortung zu erinnern und mit der Präambel der Schweizer Verfassung ernst zu machen, die die Stärke des Volkes am Wohl der Schwachen misst.