Anlässlich des Welt-Downsyndrom-Tages am 21. März 2025 hat Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser auf bestehende Defizite bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt hingewiesen und konkrete Massnahmen gefordert. Sie betonte: «Wir sind noch weit entfernt von einem gleichberechtigten Arbeitsmarkt.»
Moser hob hervor, dass jeder Mensch das Recht auf Arbeit habe, wie es auch in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen festgeschrieben ist. Sie begrüsste die im österreichischen Regierungsprogramm angekündigten Vorhaben zur Förderung der Inklusion, mahnte jedoch deren zügige Umsetzung an: «Die faire Entlohnung von Menschen mit Behinderungen in Tagesstrukturen und die Inklusion in den ersten Arbeitsmarkt mit allen notwendigen Unterstützungsleistungen dürfen keine Lippenbekenntnisse bleiben.»
Ein zentraler Aspekt für eine funktionierende Inklusion sei laut Moser die Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes. Dies bedeute, dass nach einem möglichen Scheitern einer Arbeitsaufnahme die Rückkehr in eine Tagesstruktur möglich sein müsse. Die neue Regierung signalisiere, diese Durchlässigkeit gewährleisten und Teilzeitmöglichkeiten schaffen zu wollen, was von der Diakonie positiv aufgenommen werde.
Weiterhin forderte Moser eine faire Entlohnung für Menschen mit Behinderungen, unabhängig davon, ob sie am regulären oder am geschützten Arbeitsmarkt tätig sind. Dabei sei es wichtig, dass sie ihre dringend benötigten Sozial- und Gesundheitsleistungen nicht verlieren. Eine Kombination aus Lohn und Sozialleistungen müsse ermöglicht werden, wobei die erforderlichen Unterstützungsleistungen aus einem Inklusionsfonds finanziert werden könnten.
Ein weiterer wesentlicher Punkt sei die Verfügbarkeit von Assistenzleistungen. Um Inklusion zu erreichen, müsse es für Menschen mit Behinderungen möglich sein, die jeweils individuell nötige Assistenz zu bekommen. Dies könne bedeuten, bei der Arbeit eine Person zur Seite zu haben, die bei den anfallenden Tätigkeiten unterstützt und im individuellen Fall auch Pflegetätigkeiten übernimmt. Zudem müssten Hilfsmittel wie unterstützte Kommunikation und assistierende Technologien für Menschen ohne Lautsprache bundesweit einheitlich zur Verfügung gestellt werden.
Abschliessend verwies Moser auf die aktuelle Statistik, wonach 14,6 % der Menschen mit registrierter Behinderung in Österreich arbeitslos seien, während es in der Gesamtbevölkerung lediglich 6,8 % seien. Sie betonte die Notwendigkeit, bestehende Barrieren abzubauen und entsprechende Unterstützungsleistungen bereitzustellen, um eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen.