Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März hat die Diakonie Österreich einen Plan zur Soforthilfe gegen Frauenarmut vorgelegt, so die Diakonie in einer Medienmitteilung. Die Wohn- und Energiekosten zu stemmen sei für viele ein nicht zu bewältigender Kraftakt. Die gekürzte Sozialhilfe mache massive Probleme. 501000 Frauen müssten in Österreich unter der Armutsgrenze leben.
Alleinerziehenden-Haushalte seien zu 47 Prozent armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, Familien mit mindestens drei Kindern zu 34 Prozent. Unter den Pensionsbeziehenden seien alleinlebende Frauen ebenfalls überdurchschnittlich betroffen. Die aktuellen Teuerungen träfen armutsbetroffene Frauen bereits hart, weitere Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Heizkosten als Folge des Ukraine-Krieges seien nicht verkraftbar.
Bei Familienhilfe, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe solle der Wertverlust ausgeglichen werden, so die Diakonie Österreich. Damit Bezieherinnen und Bezieher der Familienbeihilfe heute genauso viel damit kaufen könnten wie im Jahr 2000, müssten sie laut Mitteilung heute um rund 40 Prozent höher sein, als sie ist.
Auch müsse die gekürzte Sozialhilfe reformiert werden. Der Abzug der Wohnbeihilfe und die Kürzungen beim Lebensunterhalt führten zu massiven Problemen. Statt in einer Krisensituation Schutz zu bieten, führe das neue Sozialhilfegesetz zu einer Ausbreitung der Not.
Soziale Dienstleistungen wie Pflege und Kinderbetreuung müssten ausgebaut werden, so die Diakonie Österreich weiter. Das Land läge im Europavergleich im unteren Drittel. Problematisch sei auch die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern.
Nötig seien Investitionen in den sozialen Wohnbau, die die Wohnkosten besonders in größeren Städten massiv anstiegen. In Krisenzeiten bliebe mit teurem Wohnen noch weniger vom schon geringen Haushaltseinkommen von Frauen übrig.