Viele Menschen im Autismus Spektrum sind Vorurteilen und Stigmatisierung ausgesetzt, so die Diakonie Österreich. Dieser Tag sei ein Weckruf für Respekt und Achtsamkeit gegenüber einfachen Bildern und falschen Diagnosen, so eine Mitteilung zum UN-Autismus-Tag am 2. April. Im Umgang mit Autisten gebe es laufend falsche Zuschreibungen, wenig Wissen, dafür viel Mitleid und große Unsicherheit. Das gelte auch für Medizin, Politik, Schule oder Medien.
Dasein, unterstützen, stärken, seien drei wirksame Mittel, um den Bedürfnissen von Autisten zu begegnen. Schätzungen sprächen von 80.000 Betroffenen in Österreich. So unterschiedlich die Bedürfnisse seien, so unterschiedlich müssten auch die Förderangebote und die individuelle Unterstützung sein.
Damit sich Kinder im Autismus-Spektrum mit all ihren Fähigkeiten und Besonderheiten gut entfalten könnten, müssten dringend Kindergartenplätze, Frühförderung und Therapieplätze ausgebaut werden, so die Diakonie. Vielen autistischen Kindern helfen Therapien wie Ergotherapie oder Logotherapie. Allerdings gebe es zu wenig Therapieplätze und lange Wartezeiten.
Für jene Kinder, die nicht oder nur wenig sprechen könnten, sei frühe Kommunikations-Förderung hilfreich, wo mit Gebärden, elektronischen Hilfsmitteln oder auch Symbolen gearbeitet werde. Hier sei die Einbeziehung der Eltern sehr wichtig, denn diese alternativen Arten zu kommunizieren müssten auch die Bezugspersonen erst erlernen.
Kindern müsse ein kostenfreies, jederzeit zugängliches und bedarfsdeckendes Angebot an diagnostisch-therapeutischen Maßnahmen zur Verfügung stehen, so die Diakonie weiter. Das beginne bei der fachärztlichen wie therapeutischen Versorgung und den aufsuchenden Diensten, gehe über spezialisierte Ambulatorien bis hin zur Kinder-Rehabilitation. Die Versorgungslücke liege bei der Leistbarkeit, aber auch bei den langen Wartezeiten und der Mangelversorgung in ländlichen Regionen. Spezialisierte, regional verteilte Therapiezentren und mobile Teams müssten ausgebaut werden.