Online-Weiterbildung

Diakonie und KI

Chancen und Herausforderungen von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in der Diakonie

 

Eine online-Weiterbildungsreihe der Konferenz Diakonie Schweiz der EKS und der Stiftung fondia

 

August 2025 bis Januar 2026

Die Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant – KI-Applikationen werden nicht mehr allein im alltäglichen Bürogebrauch eingesetzt, sondern kommen auch vermehrt im professionellen sozialfachlichen Kontext zur Anwendung und beeinflussen so zunehmend den beruflichen Alltag in der Diakonie. Die steigende Verfügbarkeit von KI-Applikationen im diakonischen Umfeld führt aber auch zu Fragen und Unsicherheiten.

Die online-Weiterbildungsreihe setzt sich zum Ziel,

  • den Teilnehmenden Kenntnisse zu grundlegenden Funktionsweisen der Künstlichen Intelligenz zu vermitteln,
  • erste Anwendungsgebieteder Künstlichen Intelligenzim Alltagsgebrauch sowie im sozialfachlichen Bereich aufzuzeigen sowie
  • aus unterschiedlichen Disziplinen eine kritische Diskussion zu Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz im diakonischen Berufsalltag zu führen.

Die Veranstaltung richtet sich an Sozialdiakoninnen und -diakone sowie weitere diakonisch Engagierte in Kirchgemeinden und Kantonalkirchen, darunter Pfarrpersonen, Freiwillige, Kirchgemeindeleitungen und Mitarbeitende in kantonalen Fachstellen.

Die Weiterbildungsreihe besteht aus fünf Modulen, die aufeinander aufbauen. Die Module können jedoch auch einzeln besucht werden. Die Module 1 bis 4 finden online statt, das Modul 5 physisch in Bern.

Anmeldung

Die Teilnahme an den Modulen ist kostenlos. Um Zugang zu den Einwahllinks zu erhalten, melden Sie sich bitte bis 15. Juli 2025 an.

Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs entgegengenommen.

Zum Programm

Im ersten Modul führt Peter Zängl von der FHNW in die Grundlagen der Künstlichen Intelligenz ein. Er führt anhand der gängigsten Anwendungen aus, was Künstliche Intelligenz gemäss aktuellem Stand zu leisten vermag und was an diesen Leistungen als «intelligent» zu bezeichnen ist. Er beschreibt, was die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz für uns im persönlichen und beruflichen Alltag sowie im gesellschaftlichen Zusammenleben an Folgerungen mit sich bringt.

Neben dem Nutzen zeichnet Peter Zängl uns die Risiken und Gefahren der Künstlichen Intelligenz auf und hält fest, welche Rahmenbedingungen Organisationen schaffen müssen, die sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz befassen.

Das zweite Modul ist ganz der praktischen Erprobung von KI- Anwendungen im Betriebsalltag gewidmet. Antonia Zahner von der Agentur «Blickpunkt Kommunikation» erläutert die wichtigsten Anwendungen zur Text- und Bildgenerierung, wobei der Schwerpunkt auf ChatGPT und einzelnen Anwendungen zur Bildgenerierung liegt. 
Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, in Gruppenarbeiten die Anwendungen selber auszuprobieren. Sie lernen darin die Eigenheiten der Anwendungen kennen und werden angeleitet, die jeweiligen Parameter der Anwendungen gemäss eigenen Bedürfnissen einzustellen. Durch die Einführung sowie die Erprobung in den Gruppenarbeiten lernen die Teilnehmenden nicht nur die Chancen, sondern auch die Grenzen und Herausforderungen der Anwendungen kennen. Das Modul bietet Platz, um Anliegen und Wünsche der Teilnehmenden zu behandeln.

Das dritte Modul fragt nach Anwendungen der Künstlichen Intelligenz im Bereich der Sozialen Arbeit. Gleichzeitig werden Herausforderungen von KI-Anwendungen im Blick auf gesellschaftliche Ungleichheit behandelt und ethisch reflektiert. 
Dominik Tschopp und Samin Sepahniya von der FHNW präsentieren Beispiele, in denen KI-Anwendungen im Bereich der Sozialen Arbeit eingesetzt werden. Diese Beispiele diskutieren sie kritisch im Blick auf deren Chancen und Herausforderungen für die Soziale Arbeit. Sie zeigen schliesslich auf, was bei der Nutzung von KI-Anwendungen im Bereich der Sozialen Arbeit berücksichtigt werden sollte.
Rachel Huber von der Universität Bern fragt in ihrem Beitrag nach kritischen Auswirkungen gängiger KI-Anwendungen auf vulnerable Gesellschaftsgruppen. Sie erklärt, weshalb viele KI-Anwendungen aufgrund der eingesetzten Datenmodelle potenziell soziale Ungleichheiten verstärken oder neue schaffen. Sie präsentiert Ansätze, welche Anforderungen an KI-Systeme gestellt werden müssen, damit sie in der Lage sind, das Gemeinwohl zu fördern.

Das vierte Modul widmet sich konkreten Anwendungsbeispielen der Künstlichen Intelligenz im diakonischen Bereich. Spiro Mavrias von der Reformierten Kirche Kanton Zürich stellt hierfür erste Praxistools vor: Was leistet ein Trainingsbot für diakonisch-seelsorgliche Gesprächsführung? Wie kann die Künstliche Intelligenz Menschen mit Sehbeeinträchtigungen im Alltag begleiten? Wie erleichtern Sprachbots die Zusammenarbeit mit fremdsprachigen Geflüchteten? Wie kann eine Schuldenberatung durch KI unterstützt werden? Nach der Vorstellung der Praxistools diskutieren die Teilnehmenden in workshop-ähnlicher Art und Weise Chancen und Grenzen dieser Anwendungen und erörtern eigene Ideen für Anwendungen im diakonischen Bereich.

Nach der virtuellen Durchführung der ersten vier Module treffen sich die Beteiligten für das fünfte, abschliessende Modul physisch in Bern zu einer Abschlusssequenz.
In einer Paneldiskussion diskutieren verschiedene Referierende und weitere Gäste die zentralen Erträge der gesamten Veranstaltungsreihe und beleuchten Chancen und Herausforderungen der KI-Anwendungen aus unterschiedlichen Disziplinen (Diakonie, Ethik, Theologie, Recht, u.a.). Im Austausch mit den Teilnehmenden halten sie fest, wo Bedarf nach weiteren Vertiefungen besteht in der Frage der Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Diakonie.

Das anschliessende Apéro bietet die Möglichkeit zum Austausch mit den Referierenden und unter den Teilnehmenden.

Das Programm

Modul 1 D/F: Einführung in die Künstliche Intelligenz – Grundlagen, Chancen und Herausforderungen
Dienstag, 19. August 2025, 16.00 – 18.00 Uhr

Peter Zängl

Online, zweisprachig (mit Simultanübersetzung)

Das Modul wird mit Unterstützung der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn durchgeführt.


Modul 2 F: Applications de l’intelligence
artificielle dans le quotidien professionnel
Mittwoch, 3. September 2025, 16.00 – 18.30 Uhr

Julien Schiess

Online, französischsprachig (ohne Übersetzung)


Modul 2 D: Anwendungen der Künstlichen Intelligenz im Arbeitsalltag
Donnerstag, 4. September 2025, 16.00 – 18.30 Uhr

Antonia Zahner

Online, deutschsprachig (ohne Übersetzung)


Modul 3 D/F: Künstliche Intelligenz in der Sozialen Arbeit
Montag, 27. Oktober 2025, 16.00 – 18.30 Uhr

Dominik Tschopp und Samin Sepahniya
Rachel Huber

Online, zweisprachig (mit Simultanübersetzung)


Modul 4 F: Applications de l’intelligence artificielle dans la diaconie
Donnerstag, 13. November 2025, 16.00 – 18.30 Uhr

Victor Costa

Online, französischsprachig (ohne Übersetzung)


Modul 4 D: Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in der Diakonie
Freitag, 14. November 2025, 16.00 – 18.30 Uhr

Spiro Mavrias

Online, deutschsprachig (ohne Übersetzung)


Modul 5 D/F: Künstliche Intelligenz und Diakonie
Chancen und Herausforderungen von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in der Diakonie
Mittwoch, 21. Januar 2026, 17.00 – 19.30 Uhr, Bern

Podiumsdiskussion mit Referierenden und weiteren Gästen
(Dominik Tschopp, Rachel Huber, Christina Aus der Au, Victor Costa) und weiteren Beteiligten, anschliessend Apéro

Mitwirkende

Prof. Dr. Christina Aus der Au, Kirchenratspräsidentin Evangelische Landeskirche Thurgau, PH-Dozentin für Religionen, Ethik, Philosophie und nachhaltige Entwicklung

Victor Costa, Directeur de projet chez les Ataprod

Dr. Rachel Huber, Assoziierte Forscherin «Digital Humanities» an der Universität Bern

Spiro Mavrias, Fachmitarbeiter für neue kirchliche Orte und Formen der Reformierten Kirche Kanton Zürich

Julien Schiess, Cofondateur et directeur de l’agence «MCJS»

Samin Sepahniya, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Soziale Arbeit und Gesundheit der Hochschule für Soziale Arbeit (FHNW)

Dominik Tschopp, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Co-Verantwortlicher Digitalisierung der Hochschule für Soziale Arbeit (FHNW)

Prof. Dr. Peter Zängl, Dozent am Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement der Hochschule für Soziale Arbeit (FHNW)

Antonia Zahner, Inhaberin Blickpunkt Kommunikation

Anmeldung zur Weiterbildung


Sprache / Langue
Übersetzung / Traduction

Teilnahme / Participation