Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Obwalden hat kürzlich ihr neues Diakoniekonzept vorgestellt. Es solle der Kirchgemeinde helfen, diakonische Schwerpunkte zu setzen sowie das diakonische Handeln in der Gemeinde zu fördern und zu stärken, heisst es dazu auf der Internetseite der Kantonalkirche.
Ein Konzept könne Menschen ermutigen, sich freiwillig für diakonische Projekte zu engagieren, da die Tätigkeiten besser erfasst und in einem grösseren Kontext gesehen werden könnten. Das Konzept selber diese als eine Erklärungs- und Legitimationshilfe für Diakonie gegenüber der Öffentlichkeit, den Mitarbeitenden und der Kirchenleitung. Es definiere den Rahmen und zeige auf, wie die Diakonie in der Kirchgemeinde umgesetzt werde.
Die kirchlichen Angebote seien christlich geprägt und als reformiert erkennbar, setzten aber keinen bestimmten Glauben voraus, so das Konzept zum Auftrag. Kirche lebe vor allem von der Beteiligung der Gemeindeglieder aller Generationen und Interessengruppen unabhängig von einer Mitgliedschaft.
Man wolle positiv auf die nächste Umgebung einwirken, heisst es weiter, also wolle man ein offenes Ohr für die Nöte der Zeit haben. Diakonische Arbeit solle gemeinschaftsstiftend wirken, offen und achtsam gegenüber allen Menschen sein, motivieren, vernetzen und eine Kultur der Wertschätzung vertreten, heisst es im Konzept. Benachteiligte Menschen sollten wahrgenommen, unterstützt und begleitet werden.
Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone sowie Pfarrerinnen und Pfarrer seien Schlüsselpersonen der Gemeindearbeit, heisst es weiter. Sie ergänzten einander partnerschaftlich in Seelsorge und Sozialsorge. Bezüglich Verkündigung und Seelsorge kommt der Diakonie dabei symbolische Gesten und Zuwendungen im Rahmen allgemeiner kirchlicher Tätigkeit zu, so das Konzept. Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren steht im Fokus diakonischer Arbeit, wie auch die soziale Gestaltung des Gemeindeaufbaus sowie Bildungsangebote für alle Generationen. Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone spielten ausserdem in der Leitung der Freiwilligenarbeit eine Rolle im Gemeindeaufbau, auch sollten sie im Kirchenrat vertreten sein.
Freiwillige seien darüber hinaus ein wichtiger Grundpfeiler. Damit die Kirche nahe bei den Menschen sei und bleibe, brauche es eine vielfältige Beteiligung. Es brauche Menschen, die ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen einbringen könnten. Dazu brauche es Wertschätzung, Betreuung, geklärte Erwartungen und geregelte Aufgaben.
Zu den Kernthemen der Sozialdiakonie zählen laut Konzept aus Obwalden Gesundheit und Wohlergehen, Existenz und Arbeit sowie Zugehörigkeit und Teilhabe. Respekt und Akzeptanz, Umgang in der Gesellschaft, gegenseitiges Verständnis in der aktuellen Lebenslage, Empathie entwickeln und fördern, all dies sind laut Konzept Kernkompetenzen diakonischer Arbeit, ebenso wie die Wertevermittlung oder der Fördern des Selbstbewusstseins.
Im Pensionsalter sei das Potenzial für Freiwilligenarbeit ebenso zu erkennen wie Fragen der physischen und psychischen Belastungen sowie der Vereinsamung, so das Konzept. Auch gehe es um das ökologische Bewusstsein in der Bevölkerung, die seelische Gesundheit und den Ressourcenverbrauch.
Ebenso sei eine Willkommenskultur zu entwickeln und zu fördern, Gastfreundschaft solle gelebt werden, wie auch ein generationenübergreifendes Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen. Alleinstehende Menschen sollten einbezogen werden. Caring Communities als Gesellschaft, die sich um andere kümmert, wird ebenso genannt.
Dabei entwickelten sich die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Kirchgemeinde laufend weiter. Deshalb sei die Entwicklung diakonischer Angebote nie abgeschlossen. Diakonische Angebote begegneten einem offenen Bedürfnis der Menschen und richteten sich an eine Vielfalt von Menschen. Es sei wichtig, dass sich alle wohl und willkommen fühlten. Diakonische Angebote stärkten die persönliche, soziale und spirituelle Entwicklung und begnügten sich nicht mit der blossen Teilnahme.