Diskriminierung aufgrund des Körpergewichts muss stärker thematisiert werden, so humanrights.ch

21. Okt 2022

Die soziale Benachteiligung und strukturelle Diskriminierung aufgrund des Körpergewichts sei weit verbreitet, so humanrights.ch. Gleichzeitig gebe es keinen rechtlichen Schutz.

Hochgewichtige Menschen würden im Gesundheitswesen, im Bildungssystem, im Berufsleben, in der Freizeit sowie beim Wohnen aufgrund ihres Körpergewichts benachteiligt, so die Plattform in einer Online-Meldung.

So seien hochgewichtige Menschen dem Risiko einer schlechteren medizinischen Versorgung ausgesetzt. Studien belegten, dass sie seitens medizinischer Fachpersonen häufig mit negativen Zuschreibungen konfrontiert seien. Oft würden Beschwerden auf das Körpergewicht zurückgeführt und deshalb weitere Untersuchungen unterlassen.

Während der Corona-Pandemie seien sie als Sündenböcke dargestellt und es sei öffentlich die Frage aufgeworfen worden, ob sie im Falle einer Triage und bei der intensivmedizinischen Versorgung aufgrund ihres Körpergewichts zurückstehen sollten.

Auch habe Gewichtsdiskriminierung negative Auswirkungen auf die Bildungschancen hochgewichtiger Menschen. Sie erhielten schlechtere Schulnoten bei gleicher Leistung und würden Opfer von Hänseleien und Mobbing. Schliesslich sei auch der Zugang zu Bildung an Schulen und Hochschulen nicht barrierefrei.

In der Schweiz bestünde keine gesetzliche Grundlage, welche hochgewichtige Menschen vor Gewichtsdiskriminierung schütze, so humanrights.ch. So sei das Körpergewicht nicht von den Merkmalen des Diskriminierungsverbots abgedeckt. Auch fehle es an der notwendigen Sensibilisierung.