Durchbruch für Bewältigung von Klimaschäden

24. Nov 2022

Ein Klimafonds soll Schäden im Globalen Süden ausgleichen, der besonders verwundbar durch den Klimawandel ist. Ein Durchbruch, so Brot für die Welt. Trotzdem gebe es keinen Abschied von fossilen Energien.

Nach langem Ringen und einem drohenden Scheitern der Verhandlungen wurde in der Verlängerung der Klimakonferenz in Ägypten die Einrichtung eines Klimafonds beschlossen, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. Er soll in Zukunft Schäden und Verluste ausgleichen, die im Globalen Süden in Ländern entstehen, die besonders verwundbar durch den Klimawandel sind.

Das sei eine historische Entscheidung und ein großer Schritt hin zu mehr Klimagerechtigkeit, wird Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt, in der Mitteilung zitiert. Die beschlossene Einrichtung eines Klimafonds sei ein Erfolg, aber kein Grund zum Jubeln. Angesichts der fürchterlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die ärmsten Bevölkerungsgruppen sei dies der längst notwendige Schritt von Industriestaaten, ihre Verantwortung anzunehmen. Die Entwicklungsländer hätten gemeinsam dafür gekämpft, dass die verwundbaren Staaten Unterstützung bekommen.

Im kommenden Jahr müsse zügig geklärt werden, wie der Fonds im Detail umgesetzt werden solle und mit welchen Mitteln er ausgestattet werde. Er dürfe nicht über Kredite finanziert sein, die zu Lasten der betroffenen Länder wieder zurückgezahlt werden müssten, so Brot für die Welt weiter.

Sehr enttäuschend dagegen seien die Ergebnisse zum Klimaschutz ausgefallen, heisst es in der Mitteilung. Zwar sei in der Abschlusserklärung das Ziel bekräftigt worden, die Erderwärmung auf 1,5-Grad zu begrenzen, aber man habe sich nicht auf den weltweiten Ausstieg von Kohle, Gas und Öl einigen können.

Für den internationalen Klimaschutz sei es ein verlorenes Jahr, denn man habe nur die Beschlüsse vom Klimagipfel vor einem Jahr in Glasgow wiederholt, so die Mitteilung. Es sei zu keiner Ambitionssteigerung gekommen, obwohl die Europäische Union sich stark dafür eingesetzt habe.

Staaten, die weiterhin die Atmosphäre verschmutzten und den Ausstieg aus den fossilen Energien blockierten, sollten sich dazu verpflichten, dementsprechend auch in den neu beschlossenen Fonds zur Bewältigung von Klimaschäden einzuzahlen. Sie dürften sich nicht dahinter verstecken, selbst Entwicklungsland zu sein und gar Anspruch zu haben, sich selbst aus dem Fonds zu bedienen, so die Mitteilung.

Material