Eine Viertelmilliarde Kinder erlebten 2024 Schulunterbrechungen durch extreme Klimaeregnisse

27. Jan. 2025

Mindestens 242 Millionen Schülerinnen und Schüler in 85 Ländern erlebten klimabedingte Schulunterbrechungen, so eine aktuelle Unicef-Studie. Dies verschärfe eine bereits bestehende Bildungskrise erheblich.

Hitzewellen waren demnach die häufigste klimatische Ursache für Schulunterbrechungen. Allein im April 2024 waren über 118 Millionen Schülerinnen und Schüler betroffen. In Bangladesch und auf den Philippinen kam es zu grossflächigen Schulschliessungen, während in Kambodscha der Unterricht um zwei Stunden verkürzt wurde. Im Mai stiegen die Temperaturen in Teilen Südasiens auf 47 Grad Celsius, wodurch Kinder einem erhöhten Risiko für Hitzschläge ausgesetzt waren, so Daten aus dem Bericht.

Kinder seien besonders anfällig für die Auswirkungen wetterbedingter Krisen, heisst es weiter. Die Körper von Kindern erhitzten sich schneller, schwitzten weniger effizient und kühlten langsamer ab als die von Erwachsenen.

Im September – zu Beginn des Schuljahres in vielen Ländern – kam es gemäss Mitteilung zu den meisten Unterbrechungen. So hätten mindestens 16 Länder den Unterricht in dieser entscheidenden Phase aufgrund extremer Wetterereignisse ausgesetzt.

Weltweit scheiterten Bildungssysteme bereits daran, den Bedürfnissen von Millionen Kindern gerecht zu werden. Überfüllte Klassenzimmer, ein Mangel an Lehrkräften und unzureichende Infrastruktur würden durch klimatische Gefahren weiter verschärft.

Ausserdem könnten steigende Temperaturen, Stürme oder Überschwemmungen dazu beitragen, dass die Ausstattung von Schulen beschädigt und unsichere Lernbedingen geschaffen würden. Die Konzentration und mentale, sowie körperliche Gesundheit der Kinder werde dadurch zunehmend beeinträchtigt.

Besonders in fragilen Kontexten machten längere Schulschliessungen eine Rückkehr in die Klassenzimmer unwahrscheinlicher und erhöhten das Risiko von Kinderehen und Kinderarbeit, so der Unicef-Bericht. Mädchen seien oft überproportional betroffen, da sie ein höheres Risiko hätten, die Schule abzubrechen und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt zu sein.

Schulen und Bildungssysteme sind laut Bericht grösstenteils unzureichend darauf vorbereitet sind, die Kinder vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Das liege unter anderem daran, dass Investitionen in den Bildungssektor zur Anpassung an klimatische Gefahren auffallend niedrig blieben, heisst es. Zudem fehlten umfassende globale Daten über schulische Unterbrechungen durch klimatische Ereignisse.