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EKS fordert Moratorium bei zwangsweisen Rückführungen nach Afghanistan
Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS fordert in einem Brief an den Bundesrat, die Resettlement-Kontingente zu erhöhen und die zwangsweisen Rückführungen von Personen nach Afghanistan zu unterbrechen.
Einen entsprechendes Schreiben nahmen die Delegierten der ausserordentlichen EKS-Synode zur Kenntnis, die am 5. und 6. September in Bern tagt, heisst es in einer Medienmitteilung.
In seinem Brief an den Bundesrat fordert der Rat der EKS ein Moratorium bei der zwangsweisen Rückführung von Personen nach Afghanistan sowie zusätzliche Resettlement-Kontingente für geflüchtete Afgahninnen und Afghanen im Rahmen einer sofortigen Hilfsoption für humanitäre Notlagen.
Weiter habe der Rat entschieden, einen Beitrag in der Höhe von 10´000 Franken an das Programm des Internationalen Roten Kreuzes IKRK zu leisten. Man rufe die Mitgliedkirchen und ihre Gemeinden dazu auf, eine Kollekte zugunsten des IKRK zu prüfen.
Ausserdem solle die Vergabepraxis humanitärer Visen an Afghaninnen und Afghanen mit erhöhtem Gefährdungsprofil und familiärem Bezug zur Schweiz grosszügig und die erforderlichen administrativen Verfahren pragmatisch gehandhabt werden.
Schliesslich sollten abgewiesene Asylsuchende aus Afghanistan die Möglichkeit für Wiedererwägungsgesuche und Zweitasylgesuche erhalten, damit ihnen ein regulärer Aufenthaltsstatus gewährt werden könne.
Der Rat der EKS habe sich zunächst ein Bild über die Lage gemacht und dazu Erkenntnisse aus den Kontakten mit den Bundesbehörden und dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR genutzt.