Fischereierzeugnisse sind in vielen Ländern der Welt ein wichtiger und wachsender Bestandteil der Ernährung, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. Schneller als der Konsum nehme allerdings der Selbstversorgungsgrad mit Fisch und Meeresfrüchten ab.
So falle der “Der End of Fish Day” in diesem Jahr zum Beispiel in Deutschland bereits auf den 06. März. Ab dann seien rechnerisch alle im Jahresverlauf unter deutscher Flagge gefangenen und im Land gezüchteten Fische und Meeresfrüchte verbraucht. Um die weitere Versorgung abzudecken, sei Deutschland vollständig von Importen aus anderen Weltregionen abhängig. Der von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bestimmte Selbstversorgungsgrad mit Fischereierzeugnissen betrug 1980 noch 43 Prozent, seit 2021 liegt er bei nur noch 18 Prozent, so Brot für die Welt.
Die Fischbestände sind laut Mitteilung in allen Ozeanen und Meeren immer stärker gefährdet. Laut Welternährungsorganisation war die Überfischung schon bis 2019 weltweit auf 35,4 Prozent angestiegen, mit gravierenden Folgen für die marinen Ökosysteme. In den europäischen Gewässern sei der Anteil der überfischten Bestände im Durchschnitt sogar noch höher.
So sei die Gemeinsame Fischereipolitik der EU so zu verschärfen, dass diese Entwicklung gestoppt und umgekehrt werde. Bisher hätten die Reformen in der Fischereipolitik keinen hinreichenden Erfolg gezeigt. Der jetzt im Februar von der EU eingeleitete Prozess müsse dies dringend ändern.
Der gerade veröffentlichte EU-Vorschlag für eine bessere Umsetzung der Fischereipolitik müsse garantieren, dass der schlechte Zustand der EU-Fischgründe nicht zu stärkerem Import von Fisch aus Entwicklungsländern führe. Fisch sei in vielen Küstenstaaten der Welt ein proteinreiches Grundnahrungsmittel. Es müsse eine Verpflichtung bleiben, dass die EU-Fangflotte die Fischereizonen der Kleinfischer respektiere.