Entwicklungszusammenarbeit trägt zur CO2-Reduktion im globalen Süden bei, so Caritas

29. Okt 2022

Armutsbekämpfung und Klimapolitik sind keine Gegensätze, so Caritas Schweiz. Dies belege eine neue Studie.

Die Annahme, dass sich in ärmeren Ländern wenig CO2 reduzieren lasse, sei nicht zutreffend, wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigten, so Caritas Schweiz in einer Medienmitteilung. In Zusammenarbeit mit der Colorado State University und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) der Berner Fachhochschule hat die Caritas demnach einen Ansatz entwickelt, mit dem eine umfassende Treibhausgasbilanzierung im Bereich der Internationalen Zusammenarbeit vorgenommen werden kann.

Damit werde ersichtlich, welch hohen positiven Klima-Effekt Entwicklungsprojekte mit sich brächten. Untersucht wurden laut Mitteilung Projekte von Caritas im Management von Naturressourcen, beispielsweise in der Land- oder Forstwirtschaft. Diese zielten in erster Linie auf die Armutsreduktion und eine bessere Resilienz der vulnerablen Bevölkerung gegenüber Klimarisiken ab. Der Climate Proofing-Ansatz zeige nun aber auf, dass sie gleichzeitig ein enormes Potential für Emissionsreduktionen bergen.

So werde über agrarökologische und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken der Bodenkohlenstoff erhöht, CO2 werde über Aufforstungsmassnahmen gebunden und durch Waldschutzmassnahmen würden Emissionen von Waldbränden oder Rodung verhindert, so Caritas. Projekte im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft und der Agrarökologie in den ärmsten Ländern reduzierten in einem beträchtlichen Ausmass CO2. Armutsbekämpfung durch die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen wirke sich positiv auf das Klima aus.

Caritas Schweiz plädiere dafür, dass diese Erkenntnisse bei der Verteilung der Gelder für die internationale Klimafinanzierung stärker berücksichtigt würden. Zusammen mit den anderen Industriestaaten habe sich die Schweiz verpflichtet, ärmere Länder bei der Anpassung an den Klimawandel und ihrer Reduktion der Treibhausgasemissionen finanziell zu unterstützen. Caritas Schweiz kritisiert, dass die Schweiz dieser Verpflichtung nur ungenügend nachkomme.