Erneut mehr Kinderschutzfälle an Schweizer Kinderspitälern

14. Jun 2022

Es seien traurige Rekordzahlen, so Kinderschutz Schweiz: 1656 Kinder wurden 2021 aufgrund einer akuten Kindeswohlgefährdung im Spital behandelt. Daneben stünden zahlreiche weitere Gewaltbetroffene, deren Leiden noch nicht erkannt worden sei.

Erneut sind die Zahlen der Kinderschutzfälle an den schweizerischen Kinderkliniken angestiegen, so Kinderschutz Schweiz in einer Medienmitteilung. Bei weiten werde jedoch nicht jedes Kind, dessen Wohl gefährdet sei, im Spital behandelt. Verstärkte Anstrengungen bei Prävention und Früherkennung seien dringend nötig.

Laut Mitteilung wurden im vergangenen Jahr 1656 Kinder aufgrund einer akuten Kindeswohlgefährdung im Spital behandelt, jedes Jahr würden es mehr. Dies könne einerseits auf eine verbesserte Sensibilisierung von Fachpersonen hindeuten. Andererseits könnten diese Zahlen den von Fachpersonen befürchteten grundsätzlichen Anstieg der Gewalt bedeuten.

Um dies genauer zu wissen, brauche es national erhobene Daten über die Verbreitung von Gewalt an Kindern. Eine solche umfassende Datengrundlage fehle in der Schweiz.

Die Einlieferung ins Spital sei oft der traurige Schlusspunkt eines langen Leidensweges, so Kinderschutz Schweiz. Schon vorher hätten aufmerksame Erwachsene Hinweise einer Kindeswohlgefährdung sehen oder hören müssen, und die Gesellschaft hätte die nötigen Bedingungen für ein gewaltfreies Aufwachsen geschaffen haben sollen. Deshalb brauche es verstärkte Bemühungen in der Prävention.

Das Recht auf gewaltfreie Erziehung bilde das Fundament für den Schutz vor Gewalt, so die Mitteilung weiter. Kinderschutz Schweiz setze sich seit Jahren dafür ein, dass ein Recht auf gewaltfreie Erziehung im Zivilgesetzbuch gesetzlich verankert werde.