Laut einem kürzlich veröffentlichten Eurofund-Faktenblatt über “Leben, Arbeiten und COVID-19 in der Europäischen Union und zehn Nachbarländern” haben zwei Drittel der Befragten aus der EU und zehn Nachbarländern Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen, so Eurodiaconia in einer Mitteilung. Die Befragten berichteten auch über ein hohes Depressionsrisiko sowie über eine sehr geringe Lebenszufriedenheit und ein starkes Gefühl der sozialen Ausgrenzung, insbesondere unter den jüngeren.
So äusserten 28% der Befragten im Alter von 18-29 Jahren in der EU27 und 41% der Befragten desselben Alters in den EU-Nachbarländern ein Gefühl der sozialen Ausgrenzung. Besonders alarmierend sei das hohe Depressionsrisiko (75%), das von den 18- bis 44-Jährigen angegeben worden sei.
Darüber hinaus hätten die Befragten, die nicht in Beschäftigung oder Ausbildung seien, Schwierigkeiten, Zugang zu Weiterbildungs- und Ausbildungsprogrammen zu erhalten (62% in der EU27 und 84% in den EU-Nachbarländern). In diesem Zusammenhang werde das Europäische Jahr der Kompetenzen 2023 eine wichtige Gelegenheit sein, wirksame und integrative Investitionen in die Ausbildung in ganz Europa zu fördern, so die Mitteilung.
Insgesamt seien die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden in allen Ländern ein wichtiges Anliegen. Die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie verdeutlichten die schwierige Situation, insbesondere für junge Menschen, die durch die Energiekrise und die Lebenshaltungskostenkrise in diesem Jahr noch verschärft werde.
Um Familien vor Obdachlosigkeit zu schützen und den Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten, einschließlich psychologischer Betreuung, für alle zu gewährleisten, seien konkrete politische Maßnahmen von entscheidender Bedeutung, so Eurodiaconia.